Eine Konstanzerin in Kalifornien

Category: Bodensee

Hallo Konstanz – Ein Flug mit Swiss ohne Zwischenfall

Hallo Konstanz!  Seit 4 Stunden oder so bin ich jetzt wieder in Konstanz.  Zwei Wochen Heimat”urlaub”.  Urlaub in Gänsefüßchen weil ich hier doch viel Zeit beim Zahnarzt verbringen werde – was mir viel Geld ersparen wird aber eben nicht uneingeschränkt als Freude gewertet werden kann.  Es hat allerdings gut angefangen: ein Flug mit Swiss ohne Zwischenfall.

Lieblingsplätze in Konstanz und Umgebung

LieblingsplätzeJedesmal, wenn ich nach Konstanz komme, was in letzter Zeit relativ häufig der Fall war, gibt es ein paar Lieblingsplätze die ich aufsuche und ein paar Dinge, die ich unbedingt tun muss.

Natürlich höre ich immer gern von neuen potenziellen Lieblingsplätzen und –aktivitäten würde mich über Vorschläge freuen.

Obersee-Umrundung mit dem Fahrrad

Halb Deutschland und, wie es scheint, auch große Teile der Bevölkerung anderer europäischer  und außer-europäischer Länder haben schon per Fahrrad den Bodensee umrundet. Als gebürtige Konstanzerin hab ich das noch nie geschafft. Jedenfalls nicht den Obersee und nicht bis zu diesem Sommerurlaub.

Es ist ja immer das gleiche, man lebt am Bodensee (oder kommt zumindest oft dorthin) und kann das mit dem Radeln ja auch noch im Herbst angehen, oder im nächsten Frühjahr, oder wenn das Knie nicht mehr so weh tut oder das Kind größer ist oder mal irgendwelche radfahrenden Bekannten, Verwandten oder Freunde zu Besuch sind. So geht das dann für Jahre – Jahrzehnte – und der See bleibt unumradelt.

Ist ja auch nicht nur mit dem Radeln und dem Bodensee so. Ich war noch nie auf Alcatraz, jeder Tourist, der mehr als 24 Stunden in San Francisco verbringt, macht die Alcatraz-Tour. Aber ich, na ja, ich kann ja auch noch nächstes Frühjahr gehen.

Zurück zum Bodensee: dieses Jahr war es mein guter Vorsatz den See zu umradeln, mit Freundin und Kind in so ca. 3 Tagen. Wir haben das dann abgespeckt auf Obersee-Umrundung in zwei Tagen, den Rest hatten wir ja schon in Etappen verschiedentlich gemacht.

Da die Zeiten von kleinen Zelten und harten Matten irgendwie vorbei sind hab ich uns ganz luxuriös ein Pensionszimmer in Bregenz besorgt. Und so sind wir losgeradelt, mit wenig Gepäck, jeder Menge Gummibären und anderen Süßigkeiten um auch einen müden und gelangweilten 12-jährigen bei Laune zu halten, etwas Flickzeug und jede Menge Hoffnung, dass uns schon keine größere Panne passieren würde und wenn ja, sich sicher jemand der zwei Frauen und des Kindes erbarmen

Wir sind an einem Montag los – was sich als sehr vernünftig herausgestellt hat – es war deutlich ruhiger als es am Wochenende gewesen wäre.

Fischernetze am Obersee

Fischernetze ausgelegt am Obersee bei Romanshorn

Der erste Tag war super. Klar, der Hintern tat nach so ca. 50 km schon ordentlich weh aber man tut ja was für die Gesundheit und zweitens kann man sich dann am Abend so ganz ohne schlechtes Gewissen ein Schnitzel und eine Riesenportion Pommes reinziehen und dann noch ein Eis nachlegen. Ist ja auch was wert!

Ich fand es wieder Erwarten gemütlich am schweizer Ufer entlang, abgesehen von ein paar Stellen, wo man ein Stückchen hoch muss, was dann immer gleich zu kindlichem Protestgeheul führte, war es flach und angenehm. Auf die Gefahr hin ein paar Leute zu beleidigen: ich find die moderne schweizer Architektur zum Teil sehr gewöhnungsbedürftig, aber so hat man mindestens was zum Lästern.

In Romanshorn befürchtete ich eine längere Diskussion zum Thema „man könnte ja jetzt einfach die Fähre nehmen und nach Friedrichshafen übersetzen und sich so die ganze Anstrengung sparen”, sie kam nicht. Offensichtlich hatten wir bei der ersten Pause kurz vor Romanshorn genug Gummibären in das Kind hineingestopft, dass er sich stark und energiegeladen fühlte.

Altenrhein am Oversee

Altenrhein – bald haben wir das Tagesziel erreicht

Am schönsten fand ich das letzte Stück, vom Altenrhein nach Bregenz, vielleicht einfach weil ich es noch nie wirklich gesehen hatte und vielleicht weil das Ziel in greifbare Nähe gerückt war.   Die einzige Enttäuschung kam auf einem österreichischen Badeplatz: mein Sohn, von seinem österreichischen Vater schon früh zum Almdudler trinken verführt (und Almdudler ist was, was man in Kalifornien eher sehr selten findet) bestellte voller Vorfreude einen „Almdudler gespritzt auf eine Halbe“ und war herb enttäuscht, als es das nicht gab. Eine längere Diskussion zum Thema „was hat Voralberg eigentlich in Österreich verloren, wenn es hier noch nicht mal an jeder Ecke gespritzten Almdudler gibt?“ entbrannte und wurde schließlich durch das Bestellen eines Eisbechers und ein bisschen Schwimmen im Obersee beigelegt.

Obersee bei Bregenz

Abendstimmung in Bregenz

Bregenz, muss ich sagen, hat mir sehr gut gefallen. Ich glaub ich war hier so ca. 2 mal in meinem Leben und hab dort also deutlich weniger Zeit verbracht als in Südafrika, Mexiko oder Indien. Die buchtartige Lage, die Promenade am See entlang – fand ich alles sehr hübsch.

Natürlich hab ich mich gleich wieder beim Wirt zum Arsch gemacht, weil ich ihn fragte, wie man den an besten an die See-Promenade kommt. Scheint so, dass die Bregenzer das nicht als Promenade bezeichnen und den Ausdruck extrem merkwürdig finden.

Lindau am Obersee

Lindau, auch eine (Rad)Reise wert.

Am nächsten Tag gings zurück über die deutsche Seite. Das war deutlich weniger angenehm. Weite Teile der Strecke führen nicht am See entlang, ständig muss man ins Hinterland, durch Camping-Plätze, durch Wohnsiedlungen, Hügel hoch, Hügel wieder runter und dann ab Friedrichshafen an der B31 entlang. Klar Fahrradweg und alles, aber in Hagnau hatte ich dann doch den Eindruck genug Abgase für die nächsten drei bis vier Jahre eingeatmet zu haben und den See hatte ich kaum und wenn, dann nur aus einiger Entfernung gesehen.

Meersbur am Obersee

Blick von der – spaeteren – Faehre auf Meersburg

Wie immer war die Fahrt mit der Fähre von Meersburg nach Konstanz ein Höhepunkt. An einem fast wolkenlosen, sonnigen Sommertag kann man auf der Fähre den See richtig genießen. Wenn es sich die Angestellten nur nicht zur Angewohnheit gemacht hätten einem die Schranke genau vor der Nase zuzuhauen. Sie sahen uns mit dem Fahrrad anhecheln sowie eine Gruppe rennender Fußgänger, und als wir alle so ungefähr 50 cm vor der Schranke entfernt waren wurde sie runtergelassen mit dem Hinweis, dass ja wieder eine ginge – dann gleich mal irgendwann.

Trotzdem wars schön und nächstes Jahr, finde ich, sollten wir doch den ganzen See, nicht nur den Obersee, in Angriff nehmen. Schon deshalb, weil ich dann an zwei oder drei Abenden eine Riesenportion Pommes ohne schlechtes Gewissen verdrücken kann.

 

 

Lake Tahoe – der Kalifornier liebster See

Lake Tahoe, Kalifonrien

Spaetnachmittag in der Naehe von Sand Harbor, Tahoe

Lake Tahoe ist schon lange kein Geheimtip mehr.  Vielmehr steht er auf der Liste der touristischen Sehenswürdigkeiten ziemlich weit oben, ich würde sagen in der Spitzengruppe, mit San Francisco, Yosemite, Hollywood und San Diego.

Eine Reise Wert

Trotzdem lohnt sich eine Reise, vor allem wenn man einige Regeln befolgt: möglichst nicht am Wochenende gehen und nicht in der Hochsaison. Hochsaison ist so ca. vom 1. Januar bis 31. Dezember.   Scherz beiseite, die Zeiten, die sich empfehlen, sind: 1. nachdem die Skifahrer weg sind und bevor die Badenden/Bootsfahrer kommen und 2. nachdem die Badenden/Bootsfahrer weg sind und bevor die Skifahrer kommen.  Also Spät-Frühling und Frühsommer, Spätsommer und Herbst. Da man ja leider nicht den ganzen Urlaub nur um Lake Tahoe herum planen kann sollte man unbedingt Regel Nummer 1 befolgen: nicht am Wochenende! Denn am Wochenende kommen die Leute aus der Bay Area in Scharren angefahren, es gibt Staus, lange Wartezeiten in den Restaurants und volle Parkplätze. Auch unter der Woche ist es hier nicht gerade ausgestorben, aber doch gemächlicher.

Freizeitaktivitäten am Lake Tahoe

Tahoe ist groß – natürlich nicht so groß wie der Bodensee – und sehr tief. Das Wasser ist von einem tiefen, intensiven Blau und recht kalt. Man kann im Sommer schwimmen, man muss es allerdings frisch mögen.   Ansonsten kann man sich vor allem sportlich betätigen: sicherlich die billigste Variante ist das Wandern. Man muss allerdings bedenken, dass Tahoe über 2000 m hoch liegt, da kommt man schnell aus der Puste, jedenfalls wenn man so ein Flachlaendler ist wie wir Bay Area Bewohner. Es gibt viel zu viele Routen, um genaue Empfehlungen auszusprechen, aber es gibt gute Führer (Moon California Hiking ist der den wir haben) und auch Online gibt es Quellen, die durchaus brauchbar sind (hier zwei Seiten, die ich manchmal benütze: Everytrail und All Trails). Wenn man es gerne anstrengend und spektakulär mag kann ich Mt. Tallac empfehlen (Beschreibung), etwas weniger anstrengend aber trotzdem toll: Ellis Peak

Tahoe

Eagle’s Creek hoch ueber Emerald Bay, Lake Tahoe

Dann kann man sich auch auf dem See vergnügen, Kajaks, stand-up Paddleboards, Boote aller Art kann man mieten (billig ist hier nichts) oder mit dem Fahrrad herumdüsen, es gibt sogar Fahrradwege – neuerdings.

Strände

Zwei Strände haben wir in letzter Zeit ausgetestet Sand Harbor etwas südlich von Incline Village auf der Ostseite (also schon in Nevada) und Meek Bay zwischen Tahoe City und Emerald Bay. Beide haben Sandstrände und sind anfänglich recht flach, was, was schön ist mit Kindern. Da ich selbst keine große Freude daran habe, am Strand herumzuliegen bin ich allerdings strandmässig nicht die beste Quelle.

Mir gefällt Tahoe am besten am Abend, bevor die Sonne untergeht, das Wasser glitzert und die meisten Leute ihre Sachen eingepackt haben und irgendwo Pizza essen. Dann ist es ruhiger und man bekommt diese unvergleichliche Sierra Nevada Gefühl: die hohen Berge, eine warme trockene Brise, der Duft von Wald und das Plätschern der Wellen.

 

Hallo aus Kalifornien

Seit über 15 Jahren lebe ich in Kalifornien, zuerst, wie viele Neuankömmlinge, in San Francisco, eine wunderschöne Stadt, die aber erstens sehr teuer und zweitens sehr anstrengend ist.  Nachdem die anfängliche heisse und bedingungslose Liebe zu San Francisco einer etwas emotionsloseren Einschätzung gewichen ist lebe ich nun in einer der Städte in Silicon Valley, so ungefähr eine Stunde südlich von San Francisco (bitte nie “Frisco” sagen, da zucken alle Einheimischen entsetzt zusammen).

Kalifornien, Golden Gate

Kalifornien wie man es kennt und liebt.

Kalifornien ist wunderschön, es gibt alles: Hügel und Weinberge in Napa Valley, Steilküsten entlang des Highway 1, wilde Bergen in der Sierra Nevada, Meer und Seen, Sandstränden in Südkalifornien, Wüste in Südosten, fruchtbares Ackerland im Central Valley, grosse Städte, kleine Nester, 8-spurige Autobahnen und holperige Waldwege, Riesenfirmen und alternative Kommunen, Palmen und Sequoias, Leute aus allen Ländern dieser Welt, Reichtum, Armut, Schönheit, Eitelkeit, Selbstlosigkeit, Sushi, Schnitzel, Sonne und leider zu wenig Regen.

In diesem Blog möchte ich Euch “mein” Kalifornien zeigen, Plätze vorstellen, die nicht in jedem Reiseführer stehen, ein bisschen über Sitten und Gebräuche reden und über die amerikanische Sprache (ja, natürlich sprechen wir hier englisch, aber eben eine besondere Art mit ihren eigenen speziellen Ausdrücken).  Ein Blog für alle, die Kalifornien bereisen wollen, oder schon mal hier waren und gerne hin und wieder eine kleine Dosis “California” geniessen wollen.

Natürlich darf in diesem Blog auch Konstanz oder allgemeiner der Bodensee nicht fehlen.  Da komm ich her und den besuch ich jedes Jahr mindestens einmal.  Nach so vielen Jahren im Ausland finde ich immer wieder etwas Neues, Unbekanntes und Aufregendes am Bodensee.

Hier also der Blog einer Konstanzerin über Kalifornien und einer Kalifornierin über Konstanz.

 

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