Eine Konstanzerin in Kalifornien

Super-Nervige Handy Benützer

Handy

Heute ein “rant” zum Thema Handy

Ok, dieser Blog hat jetzt nichts mit USA oder Deutschland zu tun, nichts mit Kulturschock und dergleichen weil ich diesen Blödsinn schon auf beiden Seiten des Atlantik gesehen habe.  Es ist nur einfach ein rant, wie man hier sagt.  Die deutsche Übersetzung ist Schimpftirade.  Das passt so einigermassen, man motzt mal ordentlich und redet sich den Scheiss von der Seele.  Der heutige rant geht um das Handy und seine Benützer.

Ich sag’s gleich vorneweg: ich liebe mein Handy und benütze es auch sehr regelmäßig.  Am wenigsten zum telefonieren aber zum texten, Facebook updates machen, Bilder auf Pinterest hochladen und – wenn ich mal wieder in der Post in der Schlange stehe – zum Spielen oder Nachrichten lesen.  Aber selbst für meine Verhältnisse wird die Handy/Smart Phone Obsession mittlerweile von vielen zu weit getrieben.

Die Handy Kamikaze Typen
Handy

Handy in der einen, Kaffee in der anderen Hand und dann ohne zu schauen über eine 4-spurige Strasse = Todeswunsch

Fange wir mal mit den Handy-Kamikaze Typen an, die – die Augen fest auf das Handy gerichtet – ohne rechts und links zu schauen eine Strasse überqueren.  Das geht vielleicht in der Konradigasse in Konstanz, die is so ca. 3 Meter breit und man kann bestenfalls in ein Fahrrad rennen (kann auch schmerzhaft sein), aber eine vierspurige Strasse in Sunnyvale, in der Dämmerung – es gibt schönere Arten zu sterben, kann ich da nur denken und muss mal wieder in die Eisen steigen, um so einen Kamikaze-Typen zu schonen.

Dauertelefonierer

Dann die unhöflichen Dauertelefonierer.  Ich war neulich an der Kasse bei Trader Joe’s (eine unserer Ketten und zwar gehört die den Aldi Brüdern und dort kauf ich immer den Käse, das Joghurt und den Prosecco – die and am billigsten/besten dort. Dafür keine Wurst und Gemüse, alles abgepackt – nur so nebenbei) und hinter mir war so ein Idiot, der mit lauter Stimme eine Gespräch führte und den Kassierer, der versucht hat aus ihm herauszukriegen, ob er eine Tüte haben möchte, komplett ignoriert hat.  Mit lauter Stimme wurde da gequatscht und zwar nicht irgendwas Wichtiges oder auch nur halbwegs Relevantes, nein, es ging um irgendein Computerspiel oder Kartenspiel und das Niveau war ungefähr so:

“Ne, Alter, die Karte hab ich nicht. Echt, Du hast drei davon,  können wir ja vielleicht mal tauschen, Mann.  Echt geil!”

Es war kein 12-Jähriger, dem hätte ich das ja sogar noch nachgesehen, sondern ein ausgewachsener Mann Mitte Dreissig.  “He Alter” kann ich da eigentlich nur sagen “Hast Du Deine Manieren beim Kartenspielen verloren?”

Dauertelefonierer, Typ II
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Beziehungsprobleme sollte man an einem stillen Ort besprechen, der Dollar Store am Sonntag Nachmittag ist ungeeignet!

Es gibt noch eine andere Gruppe von nervigen Dauertelefonierern, die man in Läden trifft.  Sie scheinen sich speziell belebte Geschäfte an besonders geschäftigen Tage auszusuchen, um private Gespräche zu führen.  Gestern sind mir wieder so ein paar im Weg gestanden.  Ich war beim Dollar Store, um Kuverts für meine vorweihnachtliche Etsy-Versandaktion zu besorgen (immer eine schlechte Idee am Sonntag) und genau vor den Kuverts stand jemand und führte in leiser Stimme ein oh so wichtiges und privates Gespräch.  Ist mit völlig Wurscht, ich stell mich direkt daneben und fang an in den Kuverts rumzuwurschteln, bis ich das habe, was ich suche, auch wenn ich einen angenervten Seitenblick erhalte.  “Das ist ein Laden” will ich dann brüllen “zum einkaufen, für alle, nicht Deine Büro oder Wohnzimmer und jetzt schleich Dich, weil ich keine Lust hab Deine Ratschläge an die betrogene Freundin zu hören oder Deine Probleme mit den schlechten Noten deines Kindes.”

Bei den Geschenkpapieren hing noch so jemand rum und flüsterte ins Telefon – da ich auch noch Seidenpapier brauchte war es wieder das gleiche Spektakel, mit angenervtem Seitenblick hat sie schliesslich das Feld geräumt und sich in eine andere Ecke gestellt zum Weiterflüstern.  Zu den Geschenktüten – leider hab ich davon noch so ca. 300 und hatte deshalb keinen Grund sie auch noch von da zu verscheuchen.

Mein Alptraum: Telefonieren auf transatlantischen Flügen

Neulich hab ich gelesen, dass die Federal Aviation Agency – also die Jungs und Mädels, die für den Flugverkehr zuständig sind – laut darüber nachdenken, dass man vielleicht irgendwann mal während der Flüge telefonieren kann.  Dann nehme ich das Schiff nach Deutschland – 12 Stunden neben jemand, der unablässig quatscht und 15 Leuten die gleiche Geschichte erzählt oder seine/ihre gesamten Beschwerden der letzten 6 Monate neben mir abtelefoniert – das ist Folter!

 

 

 

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2 Comments

  1. Eric

    Vollste Zustimmung, Tina!
    Das nervt ungemein. Außerdem ist es unhöflich.
    Ich war vor einigen Tagen beim Arzt. Kaum im Wartezimmer angekommen, konnte ich die Dauer- Smartphone – User gleich identifizieren.
    Zunächst wurde das SM nach rechts oben gehalten, dann hat der sich fast hin gekniet und am Ende ist er mit dem Ding vor Augen durch das Wartezimmer gelaufen / gehüpft. Keine Ahnung ob er virtuelle Monster gejagt hat oder ihm lediglich die MIG 28, vom Radar des Flugsimulators verschwunden ist, Verständnis habe ich dafür nicht. Wenn einer auf seinem Stuhl sitzt und Mahjongg zockt ist das ok. Aber Telefonieren oder durchs Wartezimmer jumpen, das geht nicht und gehört sich nicht, dann bitte raus!

  2. Eric

    Ergänzung…
    Als mein Arzt meinen Blutdruck gemessen hat, meinte er nur oh, nicht so gut…
    Ich habe gesagt, er solle mal ins Wartezimmer gehen und 30 Minuten diesen Hornochsen zuschauen.

    Gesundheitsschädlich sind diese Spinner auch noch…

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