Eine Konstanzerin in Kalifornien

Tag: Essen und Trinken

Fast Food in Kalifornien

Fast Food

An jeder Ecke …

An Fast Food kommt man nicht vorbei, wenn man die USA besucht. Da macht auch Kalifornien keine Ausnahme. Hier gibt es alles, was es sonst wo auch gibt von McDonalds zu Burger King und jede Menge anderer Ketten, in denen man recht günstig ungesundes Essen bekommt.

Essen in Kalifornien, Asiatisches Essen

Asiatisches Essen

Asiatisches Essen

Nochmal zum Essen, das ist ja doch wichtig, wenn man unterwegs ist. Zur kalifornischen, mexikanischen und japanischen Küche hab ich hier schon meine Meinung zum besten gegeben. Hier noch ein bisschen mehr zum Thema anderes asiatisches Essen.

Essen in Kalifornien – Teil 1

Die amerikanische Küche gilt ja allgemein nicht als die allerfeinste. Man denkt an Burgers und Steak und vielleicht noch was südliches, eintopfiges. Essen in Kalifornien ist anders: hier gibt es wunderbares Essen und eine eigene Küche, die als California Cuisine bezeichnet wird.

Napa und Sonoma – Weinanbau in Kalifornien

Napa and SonomaNapa und Sonoma Valley, kurz “wine country”, ist das traditionsreichste Weinanbaugebiet in Kalifornien. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass 90% des amerikanischen Weines aus Kalifornien kommt. Glaub ich sofort. Und noch was: aus eigener Erfahrung kann ich sagen: das Zeug ist gut!

Verhaltensregeln 1 – Alkohol

Ich hab ja schon gestanden, dass ich recht naive in die USA gezogen bin, mit zwei Koffern und ein paar Boxen und gedacht hab “Das ist sicher wie zu Hause nur größer und mit mehr Sushi.”

Seither hab ich das eine oder andere gelernt:  zumindest in Kalifornien ist tatsächlich alles größer, oft viel größer und das Sushi ist spektakulär. Das mit dem „wie zu Hause“ war denn doch nicht so ganz richtig und ein paar Dinge fand ich am Anfang schwierig. Ich beschränke mich hier auf die, die bei einer Amerikareise relevant sein können.

Alkohol
Alkohol in den USA

Andere Laender – andere (Trink)Sitten

Generell gilt: man läuft nicht einfach mit einer offen Bierflasche durch die Landschaft, man sitzt auch nicht irgendwo am Meer/Fluss/See und macht sich ein Fläschchen auf, denn das ist in der Regel verboten. Parks, Strände, öffentliche Plätze haben fast immer eine Alkohol-Verbot („No alcohol beyond this point“) und Restaurants, in denen man draußen sitzt und Alkohol trinken kann haben meist für einen definierten Bereich eine Konzession. Also drei Meter weiter an die Wand lehnen und Alkohol trinken geht nicht. Es gibt auch jede Menge Restaurants, die keine Alkohol-Konzession haben.  Das trinkt man dann Wasser or Cola oder sowas.  Dazu gehört McDonalds, die Idee bei McDonalds ein Bier zu trinken ist geradezu lachhaft für Amerikaner. Das ist sehr unintuitiv für viele Deutsche, ich denke da an den Rhein beim Rutsch und all die sommerlichen Parties mit Wein und anderem. Von so was würde ich hier eher abraten.

In Kalifornien haben wir es gut, wir gehen, wie in Deutschland, in den Supermarkt und kaufen Wein, Bier, Rum, Whiskey, etc., in Massachusetts, z.B. war das nicht möglich (es soll jetzt wohl ein bisschen liberalisiert sein), da musste man in einen „liquor store“ und die haben limitierte Öffnungszeiten und sind beliebt dann zu, wenn man sie braucht, also am Samstag abend. Dort durften wir auch von einer Uni-Party nicht mit einen Becher Bier von einem Gebäude über die Straße zu einem anderen laufen, denn da haben wir öffentliches Gelände überquert. Natürlich haben wir es trotzdem getan, aber wenn wir erwischt wurden gab’s Ärger.

Utah

Viele Kalifornienbesucher werden im Laufe einer Rundreise nach Utah kommen. Utah ist toll, die Nationalparks sind spektakulär; mit dem Alk haben sie es aber auch nicht so. Ich erinnere mich eines schönen Samstag abends im lieblichen (eher nicht so) Städtchen Mexican Hat. Wir wollten für nach dem Essen eine Flasche Wein im Laden holen und haben keine gesehen. Ich fragte also den Kassierer ganz unschuldig „wo ist denn hier der Wein?“ er sah mich ganz ernsthaft an, sagte „komm mit“ führte mich nach draußen auf die Straße, sah mich immer noch ganz ernsthaft an und sagte: „also, ihr fahrt diese Straße hier runter, so ca. 2 ½ Stunden, dann seit ihr in Arizona. Dort gibt es Wein zu kaufen.“

Ich muss wohl kaum erwähnen, dass wir den Abend bei Cola verbracht haben.

Kein Alkohol unter 21

Auch das mit den Trinken erst ab 21 wird sehr ernst genommen. Ich habe eine Bekannte, die mit 20 geheiratet hat und bei ihrer Hochzeit nichts trinken konnte. An diesem gesetzt gibt es nichts zu drehen: da hilft es auch nichts, wenn die Eltern dabei sind und über ihren 20-Jährigen sagen „der Bub darf das“. Darf er nicht in den USA, es ist gesetzlich verboten. Das erklärt dann auch, warum amerikanische Jugendliche im Ausland oft besoffen sind, erstens vertragen sie nichts und zweitens versuchen sie in zwei Wochen genug Alkohol für den Rest des Jahres zu konsumieren.

Deshalb muss man auch in Kalifornien bedenken: wenn man Alkohol im Laden kauft und auch nur eine Sekunde jünger als 40 aussieht muss man beim Kauf beweisen, dass man über 21 ist. Eine Reisepass sollte es tun, vielleicht auch ein Führerschein, Beteuerungen nützen in der Regel nichts. Man ist davor einigermaßen sicher wenn man im Brustton der Überzeugung sagen kann „junger Mann, sie könnten mein Sohn sein.“

Es ist alles weiter kein Problem und wir haben uns längst daran gewöhnt, aber am Anfang war es gewöhnungsbedürftig. Ich erinnere mich noch sehr genau, als ich zum ersten Mal die Wiesen am Charles River in Cambridge sah und zu meinen amerikanischen Bekannten sagte „da machen wir ein Picknick, mit Baguette und Käse und Rotwein.“ Sie haben mich nur angestarrt.

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Meine Freunde in Konstanz Finden Mich Peinlich

Wenn ich in Konstanz mit Freunden in ein Restaurant oder auch nur in die Eisdiele gehe macht sich grosses Unbehagen breit sobald ich die Karte ergreife. Dann kommt die Bedienung und ich sage sowas wie “also, ich hätte gerne die Pizza Nummer 8, aber ….” weiter komm ich meistens nicht, bevor zumindest eine die Augen verdreht und nicht zu leise murmelt “jetzt geht das schon wieder los”.

Selbst bei einer Wurstbude kann man noch was umbestellen - wenn man sich nur bemüht :-)

Selbst bei einer Wurstbude kann man noch was umbestellen – wenn man sich nur bemüht 🙂

Ich wollte, ich geb’s ja zu, mal wieder die Pizza Nummer 8 aber eben mit Spinat statt Pilzen, oder Feta statt Gouda, oder den kleinen Salat ohne Zwiebeln oder den Eisbecher ohne Amaretto-Sauce. Ganz normal für mich, jeder bestellt immer was um in einem kalifornischen Restaurant, vom 5 Sterne Restaurant (okay, das kann ich jetzt nicht aus eigener Erfahrung behaupten) bis hin zur vietnamesischen Suppenküche.  Man ist schon fast verpflichtet was umzubestellen – das geht einem ins Blut über, da kann man dann nicht so einfach mir nichts, Dir nichts mit dem Umbestellen aufhören nur weil man zwischendrin für 12 Stunden im Flugzeug sass, wo man gar nichts umbestellen kann (ausser man reist Business Class – oh, die Glücklichen).

Essen, Kalifornien, Restaurant, Konstanz

Ich nehme dann den Burger, aber ohne das rote Zeug und mit Extra-Pommes, keine Majo aber mehr Ketchup, und zwei Scheiben Tomate – das ist ganz normal in Kalifornien

Und So läuft es in Kalifornien

Der einzige Grund, nichts umzubestellen ist, wenn man eh schon 30 Optionen geboten kriegt.  Das sieht am Beispiel eines Burgers so aus:

Gast: “Ich nehme dann den Cheeseburger”

Bedienung: “das Fleisch durch, halb durch oder roh?”

Gast: “halb durch”

Bedienung: “Fritten, Salat, Gemüse oder eine kleine Suppe als Beilage?”

Gast: “Fritten” (was sonst? Ehrlich!)

Bedienung: “normal, gelockt, mit Knoblauch oder lieber frittierte Zwiebelringe?”

Gast: “normal”

Bedienung: weisses Brötchen, Vollkorn, Ciabatta (noch drei Optionen, die man schon nicht mehr versteht)

Gast: “aehm, also, Vollkorn – denk ich”

Bedienung: “Gouda, Cheddar, oder Monterey Jack”

Gast: “hmm, egal, … Gouda”

Bedienung: “eine oder zwei Scheiben”

Gast (seufzt): “zwei”

Bedienung: “da gehört ein Getränk dazu: Cola, Cola Light, Sprite, Wasser, (noch sieben bis acht Optionen)”

Gast: “Cola Light” (man achtet ja auf die Kalorien!)

(noch eine Anmerkung: ein kaltes Getränk wird mit Eis serviert – immer.  Vielleicht nicht im Winter in Alaska, aber selbst da bin ich mir nicht sicher.  Wenn man also kein Eis will muss man das sagen – danach wird man nicht gefragt.)

Je nachdem, wie aufwendig das Gericht ist, kann das noch eine ganze Weile so weiter gehen und mit der Zeit einigermassen nervig werden.

Also liebe Konstanzer und andere deutsche Freunde: bitte habt Geduld mit mir, ich will niemanden ärgern und auch die Bedienung nicht an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben.  Ich verhalte mich nur, wie eine Kalifornierin im Ausland.

 

 

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