TrumpCareSo, jetzt haben wir die Sch&8*e.  217 Idioten im Repräsentantenhaus fanden, dass nicht jeder eine Krankenversicherung braucht, besonders nicht die Kranken, Ältere, Schwangere und jeder der irgendwann schon mal krank war.  Für diese Schweinerei, die in liberalen Kreisen fortan TrumpCare genannt werden wird, damit auch niemand vergisst, wem sie das zu verdanken haben, gibt es weder ein vernünftige Erklärung noch eine Rechtfertigung.

Nachdem es das erste Mal nicht geklappt hat mit der TrumCare Krankenversicherung, die so viel besser sein sollte als Obamacare, weil sie nicht genug Stimmen fanden, wurde diese Schweinerei diesmal auf Biegen und Brechen durchgepeitscht. 216 Stimmen waren benötigt, 217 Republikaner haben entweder freudig zugestimmt oder aber geglaubt, dass Loyalität zum “Führer” wichtiger ist als die Gesundheit der eigenen Wählerschaft.

TrumpCare

wie TrumpCAre funktioniert:
Frau: “Ich habe mich eben für TrumpCare angemeldet. Wie funktioniert das?
Bildquelle: Twitter, @RogueSNRadvisor

Die erste Version hatte zwei Probleme: die ideologisch völlig vernagelte Rechte fand, dass das alles viel zu üppig und großzügig ist,  viel zu teuer und ausserdem ungerecht.  Da müssen Leute bezahlen, die (noch) gar nicht krank sind – das geht gar nicht. Im übrigen ist man gegen jede Art von Eingriff in die freie Marktwirtschaft.  Der Gott Marktwirtschaft wird’s richten, und die, die durchs Netz fallen halt Pech gehabt.  Dumm gelaufen.

Die etwas Moderateren und vor allem die, deren Wiederwahl nicht bombensicher ist, wollte einen etwas sozialeren Plan.  In der Mitte gab es damals zu wenige, um die 216 zu erreichen.

100 Tage und keine Erfolge zu verzeichnen – Da muss TrumpCare her

Paul Ryan und Reince Priebus, Voldemorts Stabchef, der um den eigenen Job bangt, mussten sich also was einfallen lassen, denn der Führer wollte Erfolge sehen.  Letzten Samstag waren seine ersten 100 Tage um, und auf der Erfolgsliste sah es beschissen aus. Also musste das TrumpCare Ding durch, komme, was da wolle. Die meisten Stimmen waren am rechten Rand zu holen, also ist eine der wichtigen Regeln von Obamacare, nämlich, dass einem nicht die Krankenversicherung verweigert werden darf, weil man krank ist oder mal war, fallen gelassen worden.  Das ganze wurde dadurch abgeschwächt, dass man sagte, dass die einzelnen Staaten das entscheiden können.  Das hat den Rechten gefallen, die wollen ja am liebsten gar keine Einmischung der Bundesregierung – ausser natürlich im Bereich Militär.

Dann gab es Aufstand näher zur Mitte und deshalb ist in letzter Minute ein Pflaesterchen auf die klaffende Wunde geklebt worden und 8 Milliarden Dollar sollen jetzt als Zuschüsse für solche Leute zur Verfügung gestellt werden.  Ist natürlich alles Augenwischerei, das reicht nirgends hin.

Dann wurde gewählt, Parteitreuheit siegte mal wieder über Anstand, Menschlichkeit und Vernunft und 217 Abgeordnete haben zugestimmt.  Danach sind die Republikaner mit Trump TrumpCare feiern gegangen. Das kam nicht gut.

Warten auf den Senat

Jetzt ist der Senat dran und allgemein ist die Erwartung, dass die TrumpCare in der jetzigen Version nicht absegnen.  Da wird rumgebessert und vielleicht schreiben sie auch ihre eigene Version. In dem Fall müssen die beiden Version dann irgendwie angeglichen werden.  Wie, das steht in den Sternen. Das Ding steht also noch nicht aber was es gezeigt hat, ist klar und deutlich: 217 Abgeordnete im Repräsentantenhaus sind bereit, die eigene Wählerschaft unter den Bus zu stossen – wie man hier so schön sagt – weil die Bosse das so wollen, oder weil sie von Hause aus Dreckskerle sind.

Geld fliesst wieder und Engagement frischt auf
TrumpCare

Demos gegen TrumpCare und gegen die Abgeordneten, die dafür gestimmt haben. Hier in New York.

Was es auch gebracht hat, ist ein Sturm im liberalen Lager.  Man wird mit der Zeit das Protestieren doch  leid.  Es ist anstrengend sich jeden Tag mit diesem Scheiss beschäftigen zu müssen. Dann passiert sowas und man denkt: “so, jetzt erst recht” und setzt sich wieder hin und schreibt emails, tweet und dergleichen.  Ich hab erstmal wieder Geld gespendet, dieses Mal an SwingLeft, die sammeln jetzt schon Geld, um 2018 genug zu haben, um Demokraten unterstützen zu können.  Das ist extrem ungewöhnlich und schwierig, normalerweise bekommt man erst Geld als Spenden, wenn Leute wissen, wer gegen wen antritt.  Geld für noch nicht einmal bekannte Kandidaten zu spenden macht man sonst nicht.  In 24 Stunden hatten sie $700,000 beieinander.  Dann hab ich aufgehört zu schauen.

Ich hab mich wieder an den Computer gesetzt und meinen Lieblingsfeinden, nämlich Jeff Dunham, Darrel Issa (beides kalifornische Republikaner) und Rod Blum aus Iowa emails geschrieben und tweets geschickt und ihnen vorgeschlagen, dass sie sich doch schon mal nach neuen Jobs umschauen sollen, weil sie 2018 ihre jetzigen Jobs verlieren werden.

Hat wieder richtig Spass gemacht.