Wie plant man eine Party, wenn man nicht weiss ob es ein Freudenfest oder ein deprimiertes Besäufniss im Katastrophenfall wird?  Und: soll ich meine Stimme tauschen?

Katastrophenfall

Schnaps kaufen oder Sekt kaltstellen? Bloss nichts verhexen!

Also am Wahlabend kommen ein paar Freunde, wir wollen die Wahlen ja nicht so ganz alleine verfolgen – ist ja noch deprimierender als die ganze Angelegenheit ohnehin schon it. Das mit dem Essen ist einfach, aber es stellt sich die Frage: was machen wir mit den Getränken?

Sekt steht bereit, aber der steht in diesem Haus immer bereit, das ist also nichts Außergewöhnliches und kann deshalb auch nicht als verfrühte und unbegründete Vorfreude gewertet werden.

Ich frage mich allerdings gerade, ob ich sowas wie Schnaps, Whiskey, Gin oder Vodka hertun soll.  Für den Katastrophenfall.  Dann denk ich mir wieder “mach das nicht, verschreie es nicht, in dem Du Dich auf den Katastrophenfall einstellst.”  Im Englischen würde man sagen don’t jinx it – also “verhexe es nicht”.

Stimmentausch
Katastrophenfall

Dem Erfindungsreichtum sind keine Grenzen gesetzt!

Im Laufe des heutigen Tages bin ich noch über eine interessante Webseite gestolpert.  Die heisst trumptraders.org.  Das geht dann so: es gibt Leute, die wollen Hillary nicht wählen aber auf jeden Fall vermeiden, dass Trump Präsident wird.  Es sind in der Regel Leute, die einen der beiden anderen, aussichtslosen, Kandidaten wählen wollen.  Sie wissen allerdings, dass selbst wenige Stimmen in bestimmten Staaten, also z.B. Florida oder Ohio ausreichen können Hillary – oder Trump im Katastrophenfall  – zum Sieg zu verhelfen.  Sie wollen allerdings auch für ihren Kandidaten/ihre Kandidatin eine Stimme haben.  Über den Service wird man dann mit so jemandem in Verbindung gebracht. Hier in Kalifornien gewinnt Hillary, daran gibt es eigentlich keinen Zweifel, meine Stimme hier für sie ist also weniger entscheidend als eine Stimme für sie in Florida, oder Ohio.

Man meldet sich also an und wird dann mit jemandem verbunden – ich hab einen Johnson-Wähler in Ohio bekommen.  Die Idee ist jetzt, dass wir Stimmen tauschen – ich wähle Johnson in Kalifornien und er wählt Hillary in Ohio. Jeder der beiden Kandidaten bekommt eine Stimme, aber Hillary bekommt sie da, wo es wichtiger ist.  Das Risiko, klar, ist dass sich einer nicht an die Abmachung hält.

Fand ich genial, deshalb hab ich mich auch gleich angemeldet.  Mein Johnson-Wähler in Ohio hat sich allerdings über die Chat-Funktion noch nicht gemeldet und so ganz ohne Rückmeldung wähle ich nicht Johnson.  Wenn ich morgen früh noch nichts gehört hab bleib ich bei Hillary.

Eine richtig typische Ami-Idee

Wär schade, die Idee find ich genial, ist wieder so ‘ne richtige amerikanische Sache.  Kann mir nicht vorstellen, dass es sowas in Deutschland auch gäbe und/oder rechtens wäre.  Aber klar, so schrecklich wie hier sind die Wahlen ja in der Regel auch nicht.  Wenn man mal von 1933 absieht.

Welt da draussen, bitte drückt uns die Daumen, es geht ans Eingemachte!