Wir leben in interessanten Zeiten, anders kann man das nicht sagen. Obwohl ich auch die “normalen” Nachrichten verfolge, also hauptsächlich die grossen Zeitungen und National Public Radio bekomme ich momentan die meiste Info über die sozialen Medien, speziell Twitter und Facebook.
Month: January 2017 Page 1 of 3
Viele Komödianten und sonstige Scherzkekse haben momentan extrem viel Spass mit den alternative facts/ Alternative Fakten von KellyAnne Conway. Schön, dass man in Zeiten, wie diesen noch Lachen kann – auch wenn es einem manchmal im Hals stecken bleibt. Hier sind ein paar Beispiele.
Der Januar ist noch nicht mal um und ich glaube, wir haben das Wort des Jahres 2017 schon gefunden: gaslighting. Bis vor ein paar Tagen hatte ich es noch nie gehört aber seit dem Amtsantritt von Voldemort liest man es überall. Was also bedeutet gaslighting?
In der 10. Klasse am Ellenrieder Gymnasium haben wir über das Fight or Flight Syndrom gelernt. Wenn man mit einer gefährlichen Situation konfrontiert ist gibt es zwei instinktive Reaktionen: Fight – kämpfen oder flight – flüchten. Ich weiss nicht, welche bei mir gerade überwiegt.
Ein Spektakel, das man einmal erlebt haben sollte ist ein Rodeo in Kalifornien. Wir haben viele Jahre davon geredet, “da sollten wir mal hingehen” sagten wir jedes mal, wenn wir irgendwo ein Werbeschild gesehen haben, bis es endlich geklappt hat. Wir waren mittlerweile zweimal beim Oakdale Rodeo und es war beide mal ein echt amerikanisches Erlebnis.
So, es ist Montag, der Protest ist vorbei. Das Wochenende hat neue peinliche und peinlichste “Überraschungen” aus dem Weissen Haus gebracht. Halb Amerika ist immer noch auf einem High weil wir gerade die größte Demo in amerikanischer Geschichte gegen Trump hatten und die andere Hälfte schimpft über die dummen Schlampen, die nichts besseres zu tun haben als zu demonstrieren. Die eigentliche Frage ist: was nun?
Als ich mich heute morgen um halb sieben aus dem Bett gewälzt habe, um mich zum Women’s March fertig zu machen hab ich Voldemort auch noch aus persönlichen Gründen verflucht – wegen dem Arsch, musste ich so früh aufstehen.
Heute ist Demo Tag, deshalb nur ein kurzer Blog. Ich werde auf Facebook Bilder hochladen für alle die, die gerne sehen wollen, was in Oakland so abgeht.
Dies ist meine erste Demo und mir ist ziemlich mulmig zumute. Ich mag keine Menschenansammlungen dieser Größe. Menschen in Masse sind unberechenbar und leicht zu beeinflussen. Da kann viel schief gehen. Lautes Parolenskandierten liegt mir ohnehin nicht.
Aber es hilft alles nichts, da muss ich jetzt durch. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Die Schilder sind fertig. Ich hab lang überlegt, ob ich sie auf einen Holzstab geben soll oder nur einfach so tragen. Das letztere hat der Vorteil, dass mir niemand vorwerfen kann, dass ich einen Schlagstock mit mir führe. Okay, ich bin vielleicht schon etwas paranoid hab mich aber trotzdem für das in der Hand tragen entschieden. Ist vielleicht nicht ganz so praktisch aber auf der anderen Seite hat man was, an dem man sich festhalten kann. Auch nicht schlecht.
Ich bin recht stolz auf meine Schilder für diesen meinen ersten Demo Tag. Ich hab ein wenig geschummelt, eigentlich wollte ich sie von Hand malen, aber statt das zu tun, war ich beim Dollarstore und hab Aufklebe-Buchstaben gekauft und hab schamlos ein Bild vom Internet runtergelassen. Aber so ist es wenigsten ordentlich und leicht zu lesen.
Hier seht ihr die Schilder, die ich schlussendlich gemacht habe. Ein bisschen pink musst rein, wenn ich schon kein “pussyhat” habe. Aber zum Stricken hat es echt nicht mehr gereicht.
Das hier ist das Lieblings-Schild meines Sohnes. Ich werde sie beide mitnehmen und mich vor Ort entscheiden.
Die ausmontierende Worte meines Manns heute morgen waren: “pass auf, dass sie Dich nicht verhaften, sonst musst Du vielleicht zur Strafe bei “The Apprentice” arbeiten.” Mal von “the Apprentice abgesehen, ist es wohl generell eine gute Idee nicht verhaftet zu werden.
Bis später dann, per Facebook von der Demo und drückt mir die Daumen!
Ich geh zum Protestmarsch am Samstag. Women’s March on Washington. Da ich ein bisschen weit weg bin von Washington geh ich halt nach Oakland. Das Problem ist: ich brauch ein Protest-Schild.
“Der Elefant im Zimmer” auf englisch the elephant in the room ist noch so eine amerikanische Redewendung/Metapher, die man kennen sollte und die ich heute, aus gegebenem Anlass, erklären werde und dann gleich nützen werde, um ein bisschen über Politik zu schreiben.