Am Tag nach Thanksgiving geht der Weihnachts-Einkaufs-Wahnsinn in den USA so richtig ernsthaft los. Der Tag wird auch “Black Friday” genannt. Dafür warum der Tag “schwarz” ist gibt es mehrere Erklärungen.
Author: Californiagirl Page 25 of 35
Thanksgiving ist einer der grossen, wichtigen Feiertage in den USA. Zusammen mit Weihnachten und dem 4. Juli gehört er zu den grossen Drei. Thanksgiving, also das amerikanische Erntedanke/ Danksagungsfest wird am vierten Donnerstag im November gefeiert und läutet die Weihnachtssaison ein.
Die USA hat ein etwas merkwürdiges System, um seine Präsidenten und Vize-Präsidenten zu wählen. Es gewinnt nicht der/diejenige, der/die die meisten Stimmen bekommt, sondern der/diejenige der/die die meisten Stimmen von Wahlleuten bekommt (ich sag jetzt mal Wahlleute um mir die Wahlmänner/frauen zu ersparen – im englischen sagt man electoral college). Das führt zu ungerechten Ergebnissen.
Heute stand ich mal wieder staunend vor einem Zeitschriftenregal hier in Konstanz. Ich konnte es gar nicht glaube wieviele das Landleben verherrlichende Magazine es mittlerweile gibt. Als ich das letzte mal genau hinschaute waren es zwei oder drei, jetzt müssen es 10 sein. Alles ein bisschen merkwürdig, fand ich, und began ein bisschen zum Thema Landliebe und Landflucht nachzulesen.
Die Wahl von Donald Trump ist jetzt genau zwei Wochen her – Zeit etwas Abstand zu gewinnen und zu überlegen, ob man vielleicht überreagiert hat. Ist es wirklich so schlimm oder wird doch heisser gekocht als gegessen? Haben vielleicht sogar die recht, die sagen, dass man ihm jetzt ein Chance geben muss und dass seine Rede in der Wahlnacht ja doch ganz versöhnlich klang.
Das mit den Zahlen ist anders in den USA. Das hab ich erst nach einiger Zeit mitgekriegt und es hat mich anfänglich ohne Ende irritiert und mir jede Menge Ärger gemacht. Vor allem an der Uni in so wunderbaren Klassen wie Rechnungswesen und Statistik, die ohnehin schon nicht zu meinen Lieblingsfächern gehörten – um das mal vorsichtig auszudrücken.
Natürlich frage ich mich in Zeiten wie diesen: warum bloss bin ich eigentlich vor relativ kurzer Zeit Amerikanerin geworden? Aber dann fällt mir wieder ein: Reisebeschränkungen ohne Staatsbürgerschaft, man darf nicht wählen (wenn’s nur geholfen hätte) und die Geschichte mit der Erbschaftssteuer. Ausserdem war 2014 noch heile Obama-Welt. Gute alte Zeiten!
Ich weiss, ich weiss, es ist November in Konstanz und was kann man da schon erwarten. Ich weiss auch, dass ich völlig verweichlicht bin und echt keine Ahnung mehr habe, was richtig schlechtes Wetter ist und dass ich mich, bitte schön, nicht so saublöd anstellen soll. Aber ehrlich jetzt mal, das da draussen ist doch kein Wetter, das ist eine Zumutung – und eine Garantie für eine ausgewachsene Winterdepression.
Gerade sind sie gegangen, die Freundinnen aus Gymnasiums-Tagen. Das mit dem Gymnasium ist ehrlich gesagt schon das eine oder andere Jährchen her und wenn ich ganz besonders brutal ehrlich sein möchte eigentlich eher schon das eine oder andere Jahrzehnt. Ich hab schon öfter geschrieben, dass es mir in den USA gefällt, wie schnell man Leute kennenlernt und ins Gespräch kommt. Hier gefällt mir was anderes: man hat Freunde fürs Leben. Auch wenn man schon 17 Jahre 12 Flugstunden und 9 Zeitzonen weit weg wohnt.
Jedes Mal, wenn ich nach Europa/Deutschland/Konstanz komme erleben ich eine Verschiebung der Perspektive. Plötzlich sind ganz andere Dinge wichtig und präsent, über die ich seit Monaten nicht nachgedacht habe. Die veränderte Geographie verändert auch die Perspektive.