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Eine Konstanzerin in Kalifornien

Category: Deutschland

Flugwahl und Einreise in die USA

EinreiseEine Kalifornienreise ist toll aber nach Kalifornien reisen macht keinen Spaß. Zurück erst recht nicht.  Und die Einreise in die USA selbst ist auch nicht gerade ein High-light jeden Urlaubs.

Hier ein paar Tipps was die Flüge sowie die Einreise in die USA betrifft.

Autofahren In Kalifornien, Teil 1

Autofahren In KalifornienJeder (na ja, fast, jedenfalls) amerikanische Mann mit einem schnellen Auto träumt von den deutschen Autobahnen, denn das Autofahren in Kalifornien ist mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen deutlich langsamer als in Deutschland. Ich erzähle dann gern von den Geschwindigkeitsbeschränkungen fast überall und vom Kölner-Ring und dem endlosen Stau dort, den ich selbst zu häufig erlebt habe. Gelegentlich erzähle ich dann auch, dass man auf der A81 nach 10 Uhr nachts tatsächlich 200 km/h fahren kann und dass das ziemlich stressig ist.

Altes und Historisches in Kalifornien

Das Muenster in Konstanz, älter als sich die meisten Amerikaner vorstellen können.

Das Muenster in Konstanz, älter als sich die meisten Amerikaner vorstellen können.

In Konstanz gibt es Altes und Historisches – in Massen und praktisch an jeder Ecke. Ein Haus von vierzehnhundert irgendwas – nichts Außergewöhnliches! In Konstanz haben sich ja schon die Kirchenobern vergnügt und nach vier Jahren dann auch endlich einen Papst gewählt, als Amerika noch ganz den Indianern gehörte. Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren einmal ein paar Verwandten, die aus Los Angeles angereist waren, erklärt hab, dass die 1361 auf dem Haus nicht die Hausnummer ist, sondern das Jahr in dem das Gebäude erbaut wurde. Sie wollten es erst nicht glauben.

Lieblingsplätze in Konstanz und Umgebung

LieblingsplätzeJedesmal, wenn ich nach Konstanz komme, was in letzter Zeit relativ häufig der Fall war, gibt es ein paar Lieblingsplätze die ich aufsuche und ein paar Dinge, die ich unbedingt tun muss.

Natürlich höre ich immer gern von neuen potenziellen Lieblingsplätzen und –aktivitäten würde mich über Vorschläge freuen.

Rauchen in Kalifornien – Nicht So Einfach

Rauchen in Kalifornien

Rauchen in Kalifornien – eher schwierig!

Rauchen in Kalifornien ist mit einem Wort beschrieben: schwierig.  Es tut mit leid für die Raucher unter meinen Lesern, aber anders kann man das einfach nicht sagen.  Hier raucht praktisch niemand und das Rauchverbot gilt für alle öffentlichen Gebäude, alle Restaurants, Bars, Clubs, Kneipen, alle Büros, in, um, vor, neben Krankenhäusern, Flughäfen – praktisch überall.  Die genau Regel ist: nicht innerhalb von einem 20 Fuss (ca. 7 Meter) Radius eines Eingangs oder Fensters eines öffentlichen Gebäudes.  In einer Stadt bleibt dann oft nur die Mitte der Strasse – was ja auch nicht so toll ist.

Napa und Sonoma – Weinanbau in Kalifornien

Napa and SonomaNapa und Sonoma Valley, kurz “wine country”, ist das traditionsreichste Weinanbaugebiet in Kalifornien. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass 90% des amerikanischen Weines aus Kalifornien kommt. Glaub ich sofort. Und noch was: aus eigener Erfahrung kann ich sagen: das Zeug ist gut!

Verhaltensregeln 1 – Alkohol

Ich hab ja schon gestanden, dass ich recht naive in die USA gezogen bin, mit zwei Koffern und ein paar Boxen und gedacht hab “Das ist sicher wie zu Hause nur größer und mit mehr Sushi.”

Seither hab ich das eine oder andere gelernt:  zumindest in Kalifornien ist tatsächlich alles größer, oft viel größer und das Sushi ist spektakulär. Das mit dem „wie zu Hause“ war denn doch nicht so ganz richtig und ein paar Dinge fand ich am Anfang schwierig. Ich beschränke mich hier auf die, die bei einer Amerikareise relevant sein können.

Alkohol
Alkohol in den USA

Andere Laender – andere (Trink)Sitten

Generell gilt: man läuft nicht einfach mit einer offen Bierflasche durch die Landschaft, man sitzt auch nicht irgendwo am Meer/Fluss/See und macht sich ein Fläschchen auf, denn das ist in der Regel verboten. Parks, Strände, öffentliche Plätze haben fast immer eine Alkohol-Verbot („No alcohol beyond this point“) und Restaurants, in denen man draußen sitzt und Alkohol trinken kann haben meist für einen definierten Bereich eine Konzession. Also drei Meter weiter an die Wand lehnen und Alkohol trinken geht nicht. Es gibt auch jede Menge Restaurants, die keine Alkohol-Konzession haben.  Das trinkt man dann Wasser or Cola oder sowas.  Dazu gehört McDonalds, die Idee bei McDonalds ein Bier zu trinken ist geradezu lachhaft für Amerikaner. Das ist sehr unintuitiv für viele Deutsche, ich denke da an den Rhein beim Rutsch und all die sommerlichen Parties mit Wein und anderem. Von so was würde ich hier eher abraten.

In Kalifornien haben wir es gut, wir gehen, wie in Deutschland, in den Supermarkt und kaufen Wein, Bier, Rum, Whiskey, etc., in Massachusetts, z.B. war das nicht möglich (es soll jetzt wohl ein bisschen liberalisiert sein), da musste man in einen „liquor store“ und die haben limitierte Öffnungszeiten und sind beliebt dann zu, wenn man sie braucht, also am Samstag abend. Dort durften wir auch von einer Uni-Party nicht mit einen Becher Bier von einem Gebäude über die Straße zu einem anderen laufen, denn da haben wir öffentliches Gelände überquert. Natürlich haben wir es trotzdem getan, aber wenn wir erwischt wurden gab’s Ärger.

Utah

Viele Kalifornienbesucher werden im Laufe einer Rundreise nach Utah kommen. Utah ist toll, die Nationalparks sind spektakulär; mit dem Alk haben sie es aber auch nicht so. Ich erinnere mich eines schönen Samstag abends im lieblichen (eher nicht so) Städtchen Mexican Hat. Wir wollten für nach dem Essen eine Flasche Wein im Laden holen und haben keine gesehen. Ich fragte also den Kassierer ganz unschuldig „wo ist denn hier der Wein?“ er sah mich ganz ernsthaft an, sagte „komm mit“ führte mich nach draußen auf die Straße, sah mich immer noch ganz ernsthaft an und sagte: „also, ihr fahrt diese Straße hier runter, so ca. 2 ½ Stunden, dann seit ihr in Arizona. Dort gibt es Wein zu kaufen.“

Ich muss wohl kaum erwähnen, dass wir den Abend bei Cola verbracht haben.

Kein Alkohol unter 21

Auch das mit den Trinken erst ab 21 wird sehr ernst genommen. Ich habe eine Bekannte, die mit 20 geheiratet hat und bei ihrer Hochzeit nichts trinken konnte. An diesem gesetzt gibt es nichts zu drehen: da hilft es auch nichts, wenn die Eltern dabei sind und über ihren 20-Jährigen sagen „der Bub darf das“. Darf er nicht in den USA, es ist gesetzlich verboten. Das erklärt dann auch, warum amerikanische Jugendliche im Ausland oft besoffen sind, erstens vertragen sie nichts und zweitens versuchen sie in zwei Wochen genug Alkohol für den Rest des Jahres zu konsumieren.

Deshalb muss man auch in Kalifornien bedenken: wenn man Alkohol im Laden kauft und auch nur eine Sekunde jünger als 40 aussieht muss man beim Kauf beweisen, dass man über 21 ist. Eine Reisepass sollte es tun, vielleicht auch ein Führerschein, Beteuerungen nützen in der Regel nichts. Man ist davor einigermaßen sicher wenn man im Brustton der Überzeugung sagen kann „junger Mann, sie könnten mein Sohn sein.“

Es ist alles weiter kein Problem und wir haben uns längst daran gewöhnt, aber am Anfang war es gewöhnungsbedürftig. Ich erinnere mich noch sehr genau, als ich zum ersten Mal die Wiesen am Charles River in Cambridge sah und zu meinen amerikanischen Bekannten sagte „da machen wir ein Picknick, mit Baguette und Käse und Rotwein.“ Sie haben mich nur angestarrt.

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Stolpersteine im Amerikanischen

Dies ist der erste Eintrag in einer kleinen Serie, in der  ich einige der häufigsten Fehler, die Deutsche in Englisch/Amerikanisch machen, zusammentrage.  Zur Vorbereitung auf eine Amerika-Reise oder einfach nur so.

Sowas wie der Genetiv

Fangen wir mit den an sich einfachen aber doch häufig verwirrenden Konzept des “besitzanzeigenden s” an, das im Deutschen am ehesten dem Genetiv entspricht.  Im Deutschen wird der Genetiv ja ebenfalls durch ein s signalisiert. “Das Haus des Großvaters ist in der Stadt” ist ein Beispiel.

Im englischen ist das ganz ähnlich nur ist das s mit einem Apostroph abgetrennt: “Grandfather’s house is in the city.”

So weit so gut. Was aber wenn man zwei Großväter hat, die beide in der Stadt wohnen? In dem Fall wird der normale Plural gebildet und dann das Apostroph angehängt um den Possessive anzudeuten: “The grandfathers’ houses are in the city.” – Die Häuser der Großväter sind in der Stadt.

Unübersichtlicher wird es bei Worten, die auf s enden, denn dann gibt es zwei Möglichkeiten: um nochmal die Großväter zu bemühen “Grandpa Charles’s house is in the city” oder “Grandpa Charles’ house is in the city.”  Beide Schreibweisen sind richtig und haben ihre Anhänger, die die eine vs. die andere Schreibweise befürworten.  Die einfachste Empfehlung ist, dass man sich für eine Schreibweise entscheiden soll und diese dann durchgehend verwendet.

Natürlich gibt es jede Menge zusätzlicher Regeln und Empfehlungen, was man mit Worten, die auf x oder ch enden oder mit Eigennamen, die auf s enden, oder Worte, die auf zwei s enden und vor einem Wort stehen, dass mit s anfängt?  “the hostess’s skirt is pretty” – “der Rock der Gastgeberin ist hübsch” ist so ein Beispiel, dass ja recht bescheuert aussieht.   In vielen Fällen ist ebenfalls gesunder Menschenverstand und Konsistenz gefragt.  Wenn man schreibt dass man bei den Joneses zum Abendessen war dann sollte man mit den Sanchezes ins Kino gehen.  Wenn man allerdings bei den Jones’s diniert hat, sollte man mit den Sanchez’s ins Kino.

Wichtig ist erst einmal, dass man die Grundlagen richtig hinkriegt, um Missverständnisse zu vermeiden.

Probleme mit Amerikanisch

Bei diesem Schildmacher, würde ich mir sicher nichts bestellen, der kennt die Grundregeln der amerikanischen Grammatik nicht

Das ist ein ganz normaler Plural müsste also “Signs” sein, nicht sign’s. Das Schild macht so überhaupt keinen Sinn.

Probleme mit Amerikanisch

.. und der ist auch nicht besser

Das gleiche Problem, Hondas ist ein Plural und bedeutet: viele Honda Autos. Wieder ergibt das Schild so keinen Sinn.

Die Grundregeln sind:

  • In einem normalen Plural hat ein ‘s nichts verloren.  Meine zwei Söhne sind “my two sons” nicht “my two son’s” or “my two sons’ ” Das letztere wäre richtig wenn es von einem Nomen gefolgt wäre. z.B. “my two sons’ boat” – das Boot meiner zwei Söhne, also ein Boot das beiden gehört.
  • Ein Possessiv braucht ein Apostroph, sonst ist es kein Possessiv sondern ein Fehler.

Bevor es ganz blöd und umständlich wird kann man sich meistens mit einer Umschreibung behelfen.  Also statt “Illinois’s constitution” also “Illinois Verfassung” kann man ohne weiteres “the constitution of Illinois” sagen, also “die Verfassung von Illinois” oder – vermutlich korrekter im Deutschen “die Verfassung des Staates Illinois”.

Wenn man das gemeistert hat, kann man schon mehr als viele Muttersprachler.

„Schnee“ bei 30 Grad in Kalifornien

Wer Kalifornien hört denkt hat an San Francisco, an Golden Gate und Cable Cars, Hollywood oder den San Diego Zoo, vielleicht an den Yosemite Nationalpark mit seinen senkrecht ansteigenden Granitwänden oder die berühmte Küstenstrasse Highway 1.

In einem Staat, der ca. 20 Prozent grösser ist als Deutschland aber weniger als halb so viele Einwohner hat, gibt es aber abseit der ausgetretenen Touristen „Freeways“ vieles zu entdecken: Plätze, die selbst viele Kalifornier nicht kennen, und die von den schicken Restaurants, dorfgrossen Einkaufskomplexen, rastlosen Chinatowns und bekannten Touristenattraktionen Welten entfernt scheinen.

Carrizo Plain, Kalifornien

Einer dieser Sehenswürdigkeiten sieht auf den ersten Blick nicht nach viel aus: ein schlecht beschrifteter Fleck auf der Kalifornienkarte, ein Loch schon fast im Gewusel von Namen. Im Hinterland von San Luis Obispo lange bevor man in Bakersfield aufläuft – was man ohnehin vermeiden sollte – liegt das Carrizo Plain Nationalmonument.

Wer bei Monument an in Stein gehauene Vorfahren hoch zu Pferde denkt liegt flasch. „National Monuments“ sind Gegenden, die aus irgend einem Grund von der Regierung geschützt und erhalten werden und für jedermann zugänglich sind.

Kalifornien im Herbst erstrahlt in sattem braun, man muss das Karge mögen

Kalifornien im Herbst erstrahlt in sattem braun, man muss das Karge mögen

Über die Carrizo Plain stolpert man nicht so einfach, man muss es sich schon wirklich in den Kopf setzen dort hinzufahren. Ein bisschen Planung darf auch nicht fehlen: wir tanken randvoll in San Luis Obispo, packen eine Brotzeit und ein paar Gallonen Wasser ein, Sonnencreme – SSF je höher desto besser – Baseballkappen, Windjacken und eine Straßenkarte. Eigentlich brauchen wir die nicht, denn verfahren ist bei nur zwei Straßen eher schwierig. Der Effekt ist eher psychologisch: Karten haben etwas Beruhigendes, wenn man in der Pampa unterwegs ist.

Und so fahren wir los auf der Bundesstrasse 58 mit Ziel California Valley was übersetzt Kalifornien-Tal heisst, aber genauso gut „Ende der Welt“ heißen könnte.

Big Sky 1

Der Himmel über dem Carrizo Plain National Monument

Eine kurvige Straße führt durch eine hügelig Landschaft, die jetzt im Herbst in allen Tönen von Braun schimmert: braune Pflanzen, braune Erde, braune Zäune nur unterbrochen vom Grün der verstreuten Eichen und dem gelegentlichen Fleckchen grünen Grases. Der Himmel ist leuchtend blau mit weißen, wattigen Wolken. Er fühlt sich so ganz anders an hier, der Himmel, viel grösser an als in Deutschland, viel weiter und trotzdem irgendwie näher.

Einmal müssen wir aufpassen, da biegt scharf rechts die Bitterwater Road ab, wohin und warum ist nicht klar. Gerade aus geht es weiter aus den Hügeln hinaus und hinein ins California Valley, ein fast 100 km2 großes, topfebenes Tal. Westlich wird es begrenzt durch das Los Padres Gebirge und östlich durch den St. Andreasgraben, jenem berüchtigten Bruch, der die nordamerikanische von der pazifischen Platte trennt und für die gefürchteten Erdbeben sorgt.

Wer in California Valley auf einen Biergarten gehofft hat wird enttäuscht. Das Städtchen mit seinen 500 Seelen ist keine Perle. Häuser und Ranchen liegen verstreut in der Ebene, ein etwas dichtere Ansammlung markiert den Mittelpunkt. Kein Dorfplatz, kein Restaurant, nicht einmal Starbucks oder McDonalds – eine Rarität in Kalifornien. Das Motel an der Straße lässt uns Aufatmen beim Gedanken dort nicht übernachten zu müssen. Ärzte gibt es in California Valley nicht, dafür eine Grundschule und eine Feuerwehr – allerdings nur Dienstags bis Donnerstags.

Schnee bei 30 Grad? bei genauem Hinsehen stellt es sich als Salz heraus.

Schnee bei 30 Grad? Bei genauem Hinsehen stellt es sich als Salz heraus. Willkommen am Soda Lake, Kalifornien

Kurz hinter California Valley beginnt das Carrizo Plain National Monument. Die erste Sehenswürdigkeit ist der Soda Lake. Dem See sind im Laufe seiner Geschichte durch die häufigen tektonischen Verschiebungen die Abflüsse abhanden gekommen. Der wenige Regen sammelt sich im Soda Lake und verdunstet dort. Zurück bleibt eine weiße Salzkruste, die bis zu 20 cm dick sein kann.

Wie bei allen amerikanischen Sehenswürdigkeiten, die etwas auf sich halten, gibt es einen Parkplatz von dem aus wir auf einem gut angelegten Weg gemütlich bis zum Soda Lake spazieren können. Wer möchte kann sich auch in die Salzkruste wagen. Fußspuren und Radabdruecke bezeugen, dass schon andere auf diese Idee gekommen sind.

Je weiter man in den See hineinläuft desto surrealer wird die Erfahrung. Unter den Füssen knirscht vertraut etwas Weißes, Kristalliges – wir können uns nicht helfen dabei an Schnee zu denken auch wenn die Temperatur unzweideutig „Sommer“ signalisiert. So knirschen wir uns vor bis das Salz zu feucht wird und die Schuhe mit einer Mischung aus Salz und Tonerde zentimeterdick verkrustet sind.

Wer sich für die Geschichte und Kunst der Indianer interessiert darf den „painted rock“, den bemalten Stein, nicht versäumen. Zugänglich ist der Stein, der von den Chumash, den Salinan und Yokut über tausende von Jahren bemalt wurde, nur noch als geführte Tour, nach Voranmeldung und außerhalb der Raubvogel Brutsaison (1. März bis 15. Juli). Die ärgerliche Einschränkung hat leider einen noch ärgerlicheren Grund: Vandalismus hat schon zu starker Zerstörung dieser für die Indianer heute noch für Zeremonien benützen historischen Stätte geführt.

Weiter gehts auf der Soda Lake Road, zum Teil auf Schotterpiste, längs durch die Carrizo Plain bis sie am südlichen Ende parallel zum St. Andreasgraben läuft. Harmlos sieht sie aus, die ca. 5 Meter hohe Verwerfung, die schon für soviel Zerstörung gesorgt hat. Natürlich steigen wir aus, klettern in den Graben hinein und fragen uns gruselnd „was waere wenn ausgerechnet jetzt ‚the Big One‘ die Erde erzittern ließe. Würden wir wortwörtlich vom Erdboden verschluckt werden?“

Die Landschaft ist karg und trocken aber von einer wilden, spröden Schönheit. Da ist nichts Liebliches, nichts Weiches aber trotzdem hinterlässt sie ein merkwürdiges Glücksgefühl, ein Gefühl der Freiheit und Ungebundenheit, der Weite und Grenzenlosigkeit. Plötzlich versteht man warum es die Menschen seit hunderten von Jahren gen Westen gezogen hat: nirgendwo sonst fühlt man sich so groß und so klein zugleich, der Natur so nahe und ihr doch so ausgeliefert.

Am Ende der Soda Lake Road hat uns die Zivilisation wieder, zumindest einigermaßen. Wir stoßen auf die Bundesstraße 33, die uns nach Cuyama und New Cuyama führt. Hier liegt der Hund begraben, aber es gibt zumindest einen kleinen Laden und einen Imbiss: Pizza, Buritos oder Gyros. Fast fühlen wir uns überwältigt von soviel internationaler Auswahl.

Die Carrizo Plain ist ein lohnenswerter Trip für alle, die Ruhe und Weite suchen, die nicht nur die spektakulären Glanzlichter Kaliforniens mitnehmen wollen, sondern ein anderes, ruhigeres, älteres und friedlicheres Kalifornien suchen. In der Carrizo hört man den Wind und sonst nicht viel, sieht wie Ballen trockenen Gestrüpps von Böen über die Ebene gejagt werden und, wenn man Glück hat, sieht man Wüstenhasen herumhoppeln. Dort zeichnen sich Berge blau und dunstig in der Ferne ab und neben der Straße steht eine halbverfallene Ranch. Man begreift ein bisschen, wie das Leben der Menschen hier war bevor es Shopping Malls und Fast Food gab.

 

Hallo aus Kalifornien

Seit über 15 Jahren lebe ich in Kalifornien, zuerst, wie viele Neuankömmlinge, in San Francisco, eine wunderschöne Stadt, die aber erstens sehr teuer und zweitens sehr anstrengend ist.  Nachdem die anfängliche heisse und bedingungslose Liebe zu San Francisco einer etwas emotionsloseren Einschätzung gewichen ist lebe ich nun in einer der Städte in Silicon Valley, so ungefähr eine Stunde südlich von San Francisco (bitte nie “Frisco” sagen, da zucken alle Einheimischen entsetzt zusammen).

Kalifornien, Golden Gate

Kalifornien wie man es kennt und liebt.

Kalifornien ist wunderschön, es gibt alles: Hügel und Weinberge in Napa Valley, Steilküsten entlang des Highway 1, wilde Bergen in der Sierra Nevada, Meer und Seen, Sandstränden in Südkalifornien, Wüste in Südosten, fruchtbares Ackerland im Central Valley, grosse Städte, kleine Nester, 8-spurige Autobahnen und holperige Waldwege, Riesenfirmen und alternative Kommunen, Palmen und Sequoias, Leute aus allen Ländern dieser Welt, Reichtum, Armut, Schönheit, Eitelkeit, Selbstlosigkeit, Sushi, Schnitzel, Sonne und leider zu wenig Regen.

In diesem Blog möchte ich Euch “mein” Kalifornien zeigen, Plätze vorstellen, die nicht in jedem Reiseführer stehen, ein bisschen über Sitten und Gebräuche reden und über die amerikanische Sprache (ja, natürlich sprechen wir hier englisch, aber eben eine besondere Art mit ihren eigenen speziellen Ausdrücken).  Ein Blog für alle, die Kalifornien bereisen wollen, oder schon mal hier waren und gerne hin und wieder eine kleine Dosis “California” geniessen wollen.

Natürlich darf in diesem Blog auch Konstanz oder allgemeiner der Bodensee nicht fehlen.  Da komm ich her und den besuch ich jedes Jahr mindestens einmal.  Nach so vielen Jahren im Ausland finde ich immer wieder etwas Neues, Unbekanntes und Aufregendes am Bodensee.

Hier also der Blog einer Konstanzerin über Kalifornien und einer Kalifornierin über Konstanz.

 

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