“Der Elefant im Zimmer” auf englisch the elephant in the room ist noch so eine amerikanische Redewendung/Metapher, die man kennen sollte und die ich heute, aus gegebenem Anlass, erklären werde und dann gleich nützen werde, um ein bisschen über Politik zu schreiben.
Wenn jemand hier vom Elefant im Zimmer spricht, dann meint er/sie damit ein offensichtliches Problem oder Risiko, das aber von keinem angesprochen wird. Es kann sich dabei auch um eine Tatsache handeln, ein Fakt, dass man sozusagen gemeinsam ignoriert. Es ist weniger ein Ausdruck, dafür, das ein Einzelner irgendwas nicht tut oder so tut, als wenn es nicht existieren würde (z.B. mein Sohn die Tatsache, dass schon wieder jede Menge dreckiger Socken in seinem Zimmer liegen) sondern es handelt sich beim Elefant im Zimmer, um etwas dass sozusagen gemeinschaftlich ignoriert wird. Und das obwohl es ein Riesenproblem ist – eben elefantös gross.
Beispiele für einen Elefant im Zimmer
Die Redewendung wird oft im geschäftlichen Bereich verwendet. Wenn man z.B. weiss, dass es ein Problem in der Produktion gibt aber keiner sich traut das anzusprechen, entweder weil das bedeutet, dass man dem Chef endlich gestehen muss, dass es das Problem gibt, oder weil man nicht weiss, wie man es lösen soll.
Auch im familiären Bereich gibt es den “Elefant im Zimmer”. Da kann man, z.B. ewig lange diskutieren, wie man dem schwarzen Schaf der Familie, der zu häufig und zu tief ins Glass schaut, helfen kann, aber alle wissen im Prinzip genau, dass es nichts hilft und nur eine Entziehungskur – die das schwarze Schaft strikt ablehnt – helfen würde. Alle reden darum herum aber keiner getraut sich zu sagen, was offensichtlich ist.
Der Elefant in Zimmer hier
Der Elefant in diesem Zimmer ist die Amtseinführung am 20. Januar. Ich hab bislang so getan, als wenn der 20. Januar noch in weiter Ferne wäre. Aber jetzt sind es nur noch zwei Tage und da hilft selbst ein ungewöhnlich grosse Portion von Leugnen nicht mehr. Ich hatte gehofft, das irgendjemandem etwas einfällt, wie man die Amtseinführung verhindern kann aber leider bislang nichts. Gestern hat Anonymus angekündigt, dass sie alles Mögliche gegen den (nicht mehrheitlich) gewählten Präsidenten unternehmen werden. Aber die haben in der letzten Zeit leider auch enttäuscht. Schon vor der Wahl wollten die was auch immer enthüllen – aber nichts. Dann haben sie ISIS den Krieg angesagt – wieder nichts.
Ich muss mich jetzt wohl erstmal damit abfinden, dass der Typ, dessen Namen ich noch nichtmal ausschreiben will (nein, es ist nicht Voldemort, mit dem Namen hab ich kein Problem), jetzt doch in zwei Tagen Präsident wird.
Ich hab echt nichts gegen Elefanten, ganz im Gegenteil, aber diesen Elefanten im Zimmer hätte es nun wirklich nicht gebraucht.