Gestern waren Wahlen: Virginia und New Jersey haben einen Gouverneur gewählt und in anderen Teilen des Landes wurden Bürgermeister, Landesabgeordnete, etc gewählt. Genau ein Jahr nach Trumps Wahlsieg war es der erste Lichtblick und endlich ein Zeichen, dass die Zeichen für 2018 nicht schlecht stehen. Ein kurzer Überblick.
Gestern war demokratischer Sieg auf der ganzen Linie angesagt. Na ja, nicht ganz, in Utah wurde eine Republikaner gewählt, um den ausscheidenden Abgeordneten Jason Chaffetz zu ersetzen, das hat auch keiner anders erwartet. Aber sonst: Demokraten auf der ganzen Linie! Ein echter Lichtblick!
In Virginia, wo ich mich ja am Rande über Plus3 engagiert habe, gewann Ralf Northam gegen Ed Gillespie und wird jetzt Gouverneur. Northam gilt als Zentrist, Gillespie hing am trumpschen Rockzipfel. Das hat sich wohl gerächt. Getreu seiner Art Verlierer sofort abzuservieren hat Trump kurz nachdem klar war, dass Gillespie verloren hatte – und zwar mit 8-9%, nicht eben knapp – klar gemacht, dass er ihn und seine Agenda nicht genug unterstützt und diese nicht enthusiastisch genug vertreten hat und deshalb verloren hat. Soviel zum Thema Loyalität. Virginia ist ein kleiner Staat direkt neben Washington und von jeher eher demokratisch, es ist aber auch wahlkreis-manipuliert genug, dass es durchaus hätte schief gehen können.
Ein Lichtblick auch in Virginia
Christie und Familie am leeren Strand – kam nicht gut!
In New Jersey wurde auch der Gouverneur gewählt und in dieser Wahl ist wohl ausnahmsweise Trump nicht alleine schuld am Verlust des Republikaners. Der Vorgänger Chris Christie ist historisch unbeliebt mit Zustimmungsquoten um die 10%. Da schneiden Wurzelbehandlungen und Bettwanzen besser ab. Diesen schlechten Ruf hat er sich ehrlich verdient. An negativen Schlagzeilen und Skandalen fehlte es nicht, man denke nur an die Schliessung von 2 der 3 Spuren der George Washington Brücke, die von Fort Lee nach Manhattan führt und zu totalem Chaos geführt hat. der Grund hinter der Schliessung war, das Fort Lees Bürgermeister Chris Christie nicht als Gouverneur unterstützt hat und sich Christie rächen wollte, in dem er den Bewohnern von Ford Lee Verkehrschaos beschert. (Wiki in englisch hier). Vor kürzerem gab es einen Skandal als Christie die vom Staat New Jersey betriebenen Strände an einem heissen langen Wochenende schliessen lies, weil die Demokraten und er sich nicht auf einen Haushalt einigen konnten – und danach fotografiert wurde, wir er fett in einem Liegestuhl am Strand liegt. Kam nicht gut an, um es mal vorsichtig auszudrücken. Er trat nicht wieder an und seinem Möchtegern-Nachfolger hat er es auch vermasselt. Jetzt regiert wieder ein Demokrat.
Lichtblick vor allem auf Landes- und Lokalebene
Sonst gab es viele demokratische Gewinner auf Landes- und Lokalebene. Meine Freundin Philly, die ja eigentlich nicht in Philly lebt sondern in einer Vorstadt, hat mit ihren Mitstreitern zum ersten mal seit Menschengedenken ihre kleine Stadt demokratisch gemacht. Sie wurde auch für eine ehrenamtliches Amt gewählt, die Details muss ich erst noch erfahren.
Danica Roem gewinnt in Virginia
Ansonsten ist zu bemerken: viele Frauen unter den Gewinnern. Nach Trumps sexistische Bemerkungen und ständigen Attacken auf die Rechte von Frauen haben sich viele zur Wahl gestellt und gewonnen. Gut so. Ebenfalls in Virginia hat eine transgender Frau, Danica Roem, den Amtsinhaber von mehr als 20 Jahren ausgehebelt. Ihr Gegner, der sich selbst als oberster Schwulen- Hasser bezeichnete verlor gegen die 32-jährige. Ausgleichende Gerechtigkeit, kann man da nur sagen.
Der Staat Washington ist seit gestern komplett demokratisch und damit zieht sich ein blaues (Farbe der Demokraten) Band am der linken Küste von Kanada bis nach Mexiko.
Nach gestern Abend gibt es wieder Hoffnung. Ich hab gleich den Plus3 Leuten geschrieben, wenn sie ihre Arbeit auf Kalifornien ausdehnen bin ich dabei. Noch ein Jahr, dann holen wir uns das Abgeordnetenhaus zurück!