Erstmal eine Entschuldigung an alle regelmäßigen Leser. Ich weiß ja, dass ich furchtbar nachlässig war über die letzten Wochen aber ehrlich: es war einfach zu heiß zum Denken. Und wenn ich das sage, heißt das was. Aber jetzt zum eigentlichen Thema, das mich gerade nervt: Dreck überall.
(Okay, vor 10 Tagen geschrieben und vergessen zu publizieren. Blöd. Bin schon wieder zurück im kühlen Kalifornien. Über das Thema Dreck reg ich mich allerdings immer noch auf. Her wie dort.)
Natürlich nicht überall, aber an zu vielen Stellen. Es geht mit den verdammten Glasscherben auf dem Fahrradweg los. Ich mein’, wer kommt den bitte schön auf die saublöde Idee auf dem Fahrradweg Bierflaschen zu zertrümmern? So besoffen kann man doch gar nicht sein, dass das witzig ist! Sonntags ist es besonders schlimm, offenbar ist Flaschenzertrümmern Samstag nachts besonders komisch.
Am Freibad hier, Hörnle genannt, scheinen Leute es amüsant zu finden, Glasflaschen im Uferbereich und der Liegewiese zu zerhauen. Badende verletzen sich und irgendwelche Leute müssen den Dreck wieder wegräumen – wenn mann die durchsichtigen Glasscherben der momentan anscheinend beliebten Ginflaschen überhaupt sieht.
Der Südkurier hatte am Samstag auch einen Beitrag zu dem Thema Dreck überall, da stand dann noch drin, dass die Mitarbeiter des Bades, die morgens kommen und erstmal aufräumen müssen immer öfter auch noch angepöbelt werden nach dem Motto “hättest Du eine bessere Ausbildung, müsstest Du mir jetzt nicht hinterher räumen.” Geht es eigentlich noch? Ich habe gedacht, dass solche ekelhaften Sprüche nur von Scheißern wie Stephen Miller gebracht werden. Aber anscheinend gibt es auch hier Scheißer, die glauben, sie seien was Besseres.
Dann ist da noch die Geschichte, die ich von einer Bekannten gehört hab: neulich in der Autoschlange auf dem Weg nach Hause: Cabrio vor ihr, zwei Leute, werfen eine Flache einfach aus dem Auto ins Gebüsch. Sie hupt und einer dreht sich um, und zeigt ihr den Mittelfinger. Charmante Zeitgenossen allenthalben.
Neulich fuhr ich mit dem Fahrrad auf dem Wanderweg ins Wollmatinger Ried, ein hiesiges Naturschutzgebiet. Okay, streng genommen war das wohl nicht erlaubt, auf dem Weg darf man nur laufen, aber es war unter der Woche, kein Mensch war unterwegs, vom Weg bin ich sowieso nicht abgewichen – geschadet hat das weder Mensch, noch Tier oder Pflanze. Nach ca. 1 Kilometer kommt man an den Rhein, Gottlieben in der Schweiz liegt direkt gegenüber und ich hatte irgendwie so die Idee von romantischem Örtchen mit Wasser und Pflanzen und Ruhe. Gab es alles auch, aber ausserdem: Eispapiere, eine Plastikpackung, die wohl mal Wurstsalat enthielt, Papiertüten vom Bäcker, die Verpackung von einem Pfund Kaffee und etwas weiter am Rande des Weges: Scheiße mit Papiertaschentücher bedeckt. Haufenweise.
Den Müll hab ich eingesammelt und wollte im beim nahegelegenen Wertstoffhof in eine Mülltonne geben. Durfte ich dann nicht, aber das ist eine andere Geschichte.
Irgendwie hab ich immer gehofft, dass die Menschheit irgendwas begriffen hat, so z.B. dass es schlecht für die Natur ist, wenn man Plastik, das nicht abbaubar ist, einfach in die Landschaft wirft.
Ich war mal wieder naive. Viele Menschen haben gar nichts gelernt oder sogar noch was vergessen.
Es ist zum Kotzen. Echt wahr.