Heilig Abend hat hier keine grosse Bedeutung. Das ist eigentlich nur der Tag, an dem man noch schnell die letzten Geschenke kauft und dann am Abend sich darauf vorbereitet, dass über nacht Santa Claus die Geschenke bringt. Natürlich feiern wir trotzdem am Heilig Abend.
Hier geht sie Story so: Santa Claus lebt am Nordpole, mit Frau Claus, damit ihm nicht langweilig wird und fertigt dort in seiner Werkstatt – unterstützt von unzähligen Chinesen, Lehm Elfen – die Geschenke für all die braven Kinder auf der Welt. Oder zumindest die braven amerikanischen Kinder.
Was die Kinder wollen, haben sie Santa mittels eine Briefes wissen lassen, der sich – je nach Temperament und Gier – auf mehrere Seiten oder nur ein paar Zeilen belaufen kann (wobei natürlich die paar Zeilen deutlich kostspieliger sein können, als ein paar Seiten and Kleinigkeiten). Manche Kinder, sagt mein Sohn, hatten ihre Listen schon zu Halloween fertig, andere, wie der meine ist erst letzte Woche fertig geworden und hat dann eingesehen, dass “Santa” jetzt schwer beschäftigt ist und es wahrscheinlich bis nach Weihnachten dauern wird, bis er dazu kommt die wünsche zu erfüllen. Natürlich glaubt er mit 12 nicht mehr an Santa, aber ich glaube er glaubt uns einen Gefallen zu tun, wenn er so tut als glaube er noch daran.
Heilig Abend und Weihnachtstag in den USA
Am Heilig Abend werden dann Stoffstiefel and den Kamin – so vorhanden – gehangen, damit Santa, wenn er den Kamin hinunterkommt, da die Geschenke hineingeben kann. Natürlich passen die meisten Geschenke heute nicht mehr in Filzstiefel, aber was soll’s. Der Glaube ist, dass Santa mit seinem Rentnerschlitten durch die Lüfte fliegt, an jedem Haus anhält, den Kamin samt Sack hinunter rutscht, schnell das bereit gestellt Glass Milch und die Kekse verdrückt, die Geschenke ablädt und dann auf zum nächsten Haus.
Am Weihnachtstag versuchen die Kinder so früh wie möglich aufzuwachen, stürzten zum Kamin – so vorhanden – und fangen an die Geschenke aufzureissen. Ab her gleicht es dann der deutschen Bescherung: Geschenke werden verglichen, man streitet sich ein bisschen, wer das bessere Geschenk bekommen hat, motzt, dass Santa wieder nicht die Playstation 5 oder was auch immer ganz oben stand gebracht hat.
Wann, was gegessen wird kann von Familie zu Familie variieren. Oft wird Mittags nach der Geschenkeschlacht, nur eine Kleinigkeit gegessen und dann gibt es Christmas Dinner mit allem drum und dran später. Das kann Truthahn sein, oder Schinken oder was auch immer, nur viel und aufwendig ist es in der Regel.
Den zweite Weihnachtsfeiertag gibt es hier nicht. Der 26. ist ein normaler Tag, wenn auch die wenigsten Arbeiten, selbst im Land der wenigen freien Tage ist die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr praktisch universell frei.
Dieses Jahr kriegen wir einen zweiten Weihnachtsfeiertag: weil der erste auf einen Sonntag fällt ist – wie immer bei den seltenen amerikanischen Feiertagen – der Montag frei.