Manchmal fällt mir nicht ein, was ich schreiben soll. Manchmal gibt es so viel über das ich schreiben könnte, dass ich völlig überwältigt bin. Heute ist mal wieder so ein Tag. Wo beginnen? Was ist wichtig? Was hat lange Konsequenzen und was ist nur ein Ablenkungsmanöver? Manchmal wende ich mich in solchen Fällen vertrauensvoll an Facebook und Twitter. Was dort von vielen besprochen wird kann entweder Inspiration sein oder helfen ein Thema einzugrenzen. Heute hat das alles nicht viel genutzt, aber an einem Thema, das ich lieber vermeiden möchte komme ich doch nicht vorbei: Krieg.
Nach ein paar Tagen Scheinnormalität mit Wandern und Garagen Verkäufen dachte ich, muss man wider was politisch Aktuelles her. Ich hab über die letzten Tage, die Augen nicht vom Ball genommen und die aktuellen Geschehnisse verfolgt. Ich habe in der Zeit auch meine Google Gruppe von (meist) Frauen hier in der South Bay, dene ich täglich Dinge, die sie tun sollen (also z.B. die Senatoren anrufen und sagen, dass sie Gorsuch nicht nominieren sollen, etc.) anschaffe auf eine Webseite umgestellt und schon aus dem Grund hab ich die Nachrichten genau verfolgt. Leider hat das alles nichts genützt, es geht soviel Sch*** hier ab, dass es unmöglich ist über alles zu schreiben.
Sind wir im Krieg mit Syrien?
Um eine Frage kommen wir heute allerdings nicht herum. Sind wir im Krieg mit Syrien? Trump hat Luftangriffe angeordert nachdem er zuvor mal wieder alle Schuld für die gesamte schreckliche Tragödie in Syrien Obama in die Schuhe schieben wollte. Das kennen wir hier schon, da wundert sich keiner mehr, wenn das Kleinkind im Weissen Haus mal wieder nach einem Sündenbock schaut und wie immer bei entweder Obama oder Hillary hängenbleibt.
Aber zurück zu Syrien und der Frage, ob wir uns im Krieg befinden, oder genauer gesagt, ob die USA Syrien den Krieg erklärt hat. Die letztere Frage ist eindeutig mit nein zu beantworten, denn die Verfassung gibt nur dem Kongress die Macht Krieg zu erklären. Das ist in der Geschichte Amerikas 11 mal passiert, angefangen mir der Kriegserklärung an Grossbritannien 1812 und zuletzt 1942. Seither hat der Kongress immer wieder Beschlüssen zugestimmt, die den Gebrauch von militärischen Mitteln erlaubt haben aber nicht mehr offiziell Krieg erklärt.
Wichtig ist, dass der Präsident, auch einer, der sich für einen Alleinherrscher hält wie #45, ohne die Zustimmung des Kongresses keinen Krieg erklären kann. Der Präsident ist allerdings der Oberste Befehlshaber und kann als solcher Soldaten in eine bewaffnete Auseinandersetzung (sprich Krieg) schicken, ohne offiziell den Krieg zu erklären. Das war z.B. in Korea und Vietnam der Fall.
War Powers Act
1973 hat dann der Kongress den sogenannten War Powers Act erlassen, der regelt wann, wie und für wie lange ein Präsident Soldaten in den “Krieg” schicken darf, ohne die Zustimmung des Kongresses zu haben. Er kann dass z. B. im Falle eines nationalen Ernst/Katastrophenfalls tun, z.B. Im Falle eines Angriffs auf die USA. Allerdings muss Kongress innerhalb von 48 Stunden informiert werden und die Truppen dürfen nur 60 Tage lang eingesetzt werden plus einer 30-tägigen Frist für den Rückzug, ohne dass der Kongress einer Verlängerung zustimmt oder offiziell den Krieg erklärt.
Nun sind die USA nicht von syrischen Truppen angegriffen worden und von daher fragt man sich schon, was hier mit welcher Autorisierung erklärt wurde oder getan und nicht erklärt wurde.
Das Ganze wird natürlich dadurch verschärft, dass wir ja alle Assad gern in einem dunklen, feuchten Loch einsperren und den Schlüssel wegwerfen würden. Ob das allerdings so erreicht werden kann, ist die andere Frage.
Und dann sind da noch die Russen, die Assad unterstützen, und diese ganze absurde Trump – Putin Beziehung, die sehr schnell von einer gegenseitigen-Bewunderungs-rückenklopfenden-zusammen-mit-Nutten-feiernden-Männerfreundschaft in Feindschaft umkippen kann. Und natürlich macht ein Krieg – erklärt oder unerklärt – und Luftangriffe das Leben der Bevölkerung, die ohnehin schon Schreckliches durchgemacht hat – noch unerträglicher.
Das ist immer der Zeitpunkt, an dem ich mich frage, ob es nicht besser wäre nach Südamerika auszuwandern, oder halt irgendwo auf die Südhalbkugel, weit weg vom Schuss, keinen Internetanschluss zu bestellen und den Rest meines Lebens mit Ackerbau und Viehzucht, Körbeflechten oder Aquarellmalerei zu verbringen.
Eric
Südamerika besteht auch nur aus sehr unsicheren Ländern…
Ich hatte noch vor 3 Tagen per fb gepostet, dass man die Vorwürfe gegen Syrien (Assad) ernsthaft prüfen müsse, bevor man einen Schuldigen ausmacht und zu Handlungen übergeht.
Man ist es halt schon gewohnt, einen Schuldigen zu schnell präsentiert zu bekommen. Nach dem 11 Sept. 2001 halten viele (ich auch) alles für möglich.
Ich weiß nicht, was sich zugetragen hat und wer verantwortlich ist.
Das sämtliche EU-Staaten inkl. Deutschland / Frankreich davon ausgehen, dass diese (einmalige) Aktion zu unterstützen ist, sagt mir, dass Assad wirklich der Giftgas-Mörder ist. Und das gegen die eigene Bevölkerung!
Egal, was jetzt folgt und egal, was die Russen sagen, dieser Mann muss weg!
Eine Befriedung Syriens unter Assad scheint nicht möglich zu sein.
Ich bin kein “Kriegstreiber” oder Ähnliches, stehe aber hinter der Entscheidung der USA (Trump), in diesem Fall.
Meiner Meinung nach, wird das Gleiche mit Nordkorea passieren….