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Eine Konstanzerin in Kalifornien

Tag: Hinterland

Ein Wochenend-Trip an die zentral-kalifornische Küste

Wochenend-TripEs war mal wieder ein Wochenend-Trip fällig und so sind wir dieses Wochenende Richtung Süden gefahren. Vor vielen Jahren haben wir die zentral-kalifornische Küste und das Hinterland dort entdeckt, also die Ecke um Paso Robles und San Luis Obispo. Eine liebliche Gegend, mit Hügeln, machmal ein paar Felsen, dass alles nicht zu lieblich wird und eben die Küste.

Petaluma – Kurztrip nördlich von San Francisco

 

Petaluma

Die Golden Gate, ueber die man von San Francisco auf dem Weg von und nach Petaluma fährt

Petaluma ist eine kleine Stadt, etwas kleiner als Konstanz, am Highway 101 ca. 40 Meilen nördlich von San Francisco gelegen.  Petaluma hat nichts furchtbar Grossartiges zu bieten aber als Ausflugsziel, wenn man von der Stadt die Nase voll hat oder auf dem Weg nach Norden, lohnt sich ein Abstecher und ein Spaziergang.

Die Bay Area – Ein bisschen Erdkunde

Ich benütze in meinem Blog öfter mal den Begriff Bay Area und es hat bis heute gedauert, bis mir klar wurde, dass nicht unbedingt jeder weiss, was genau damit gemeint ist.  Deshalb heute ein Blog über die San Francisco Bay Area und ihre verschiedenen Gebiete.

Die Fahrt auf dem Highway 5

Highway 5Wenn man von der Bay Area nach Los Angeles fahren mag/muss hat man eine paar Alternativen zur Verfügung.  Wir haben am letzten Wochenende den Highway 5 gewählt – die schnellste aber sicher nicht die schönste Route.  Es ist streckenweise richtig langweilig  – aber es gibt auch nette Ecken.

Fast Food in Kalifornien

Fast Food

An jeder Ecke …

An Fast Food kommt man nicht vorbei, wenn man die USA besucht. Da macht auch Kalifornien keine Ausnahme. Hier gibt es alles, was es sonst wo auch gibt von McDonalds zu Burger King und jede Menge anderer Ketten, in denen man recht günstig ungesundes Essen bekommt.

Naherholung und Wandern im Silicon Valley

Wandern in Silicon Valley

Open Space Preserves in Silicon Valley: Naherholung fuer die Tech-Elite

Klar, am besten wandert es sich in der Sierra, auch die „foothills“ also das Vorgebirge ist nicht schlecht. Für diejenigen, die mehr Zeit in San Francisco oder im Silicon Valley verbringen gibt es allerdings auch eine Auswahl an Möglichkeiten: Naherholung und Wandern im Silicon Valley, sozusagen.

Hier ein kurze Übersicht über ein paar Parks in Santa Clara County, also der South Bay, die ich selbst aus langjähriger Erfahrung kenne.

Point Reyes National Seashore – Kalifornien Pur!

Point ReyesWann immer meine Freundin aus Deutschland mich besuchen kommt will ich sie in die Wüste schleppen, denn das hat man ja in Konstanz und Umgebung nicht.   Sie sagt dann immer höflich „nein danke, eher nicht so“ und mahnt einen Besuch im Point Reyes National Seashore an. Und so fahren wir jedes mal da hin und ich muss sagen, mir wird das auch nicht zu blöd.

„Schnee“ bei 30 Grad in Kalifornien

Wer Kalifornien hört denkt hat an San Francisco, an Golden Gate und Cable Cars, Hollywood oder den San Diego Zoo, vielleicht an den Yosemite Nationalpark mit seinen senkrecht ansteigenden Granitwänden oder die berühmte Küstenstrasse Highway 1.

In einem Staat, der ca. 20 Prozent grösser ist als Deutschland aber weniger als halb so viele Einwohner hat, gibt es aber abseit der ausgetretenen Touristen „Freeways“ vieles zu entdecken: Plätze, die selbst viele Kalifornier nicht kennen, und die von den schicken Restaurants, dorfgrossen Einkaufskomplexen, rastlosen Chinatowns und bekannten Touristenattraktionen Welten entfernt scheinen.

Carrizo Plain, Kalifornien

Einer dieser Sehenswürdigkeiten sieht auf den ersten Blick nicht nach viel aus: ein schlecht beschrifteter Fleck auf der Kalifornienkarte, ein Loch schon fast im Gewusel von Namen. Im Hinterland von San Luis Obispo lange bevor man in Bakersfield aufläuft – was man ohnehin vermeiden sollte – liegt das Carrizo Plain Nationalmonument.

Wer bei Monument an in Stein gehauene Vorfahren hoch zu Pferde denkt liegt flasch. „National Monuments“ sind Gegenden, die aus irgend einem Grund von der Regierung geschützt und erhalten werden und für jedermann zugänglich sind.

Kalifornien im Herbst erstrahlt in sattem braun, man muss das Karge mögen

Kalifornien im Herbst erstrahlt in sattem braun, man muss das Karge mögen

Über die Carrizo Plain stolpert man nicht so einfach, man muss es sich schon wirklich in den Kopf setzen dort hinzufahren. Ein bisschen Planung darf auch nicht fehlen: wir tanken randvoll in San Luis Obispo, packen eine Brotzeit und ein paar Gallonen Wasser ein, Sonnencreme – SSF je höher desto besser – Baseballkappen, Windjacken und eine Straßenkarte. Eigentlich brauchen wir die nicht, denn verfahren ist bei nur zwei Straßen eher schwierig. Der Effekt ist eher psychologisch: Karten haben etwas Beruhigendes, wenn man in der Pampa unterwegs ist.

Und so fahren wir los auf der Bundesstrasse 58 mit Ziel California Valley was übersetzt Kalifornien-Tal heisst, aber genauso gut „Ende der Welt“ heißen könnte.

Big Sky 1

Der Himmel über dem Carrizo Plain National Monument

Eine kurvige Straße führt durch eine hügelig Landschaft, die jetzt im Herbst in allen Tönen von Braun schimmert: braune Pflanzen, braune Erde, braune Zäune nur unterbrochen vom Grün der verstreuten Eichen und dem gelegentlichen Fleckchen grünen Grases. Der Himmel ist leuchtend blau mit weißen, wattigen Wolken. Er fühlt sich so ganz anders an hier, der Himmel, viel grösser an als in Deutschland, viel weiter und trotzdem irgendwie näher.

Einmal müssen wir aufpassen, da biegt scharf rechts die Bitterwater Road ab, wohin und warum ist nicht klar. Gerade aus geht es weiter aus den Hügeln hinaus und hinein ins California Valley, ein fast 100 km2 großes, topfebenes Tal. Westlich wird es begrenzt durch das Los Padres Gebirge und östlich durch den St. Andreasgraben, jenem berüchtigten Bruch, der die nordamerikanische von der pazifischen Platte trennt und für die gefürchteten Erdbeben sorgt.

Wer in California Valley auf einen Biergarten gehofft hat wird enttäuscht. Das Städtchen mit seinen 500 Seelen ist keine Perle. Häuser und Ranchen liegen verstreut in der Ebene, ein etwas dichtere Ansammlung markiert den Mittelpunkt. Kein Dorfplatz, kein Restaurant, nicht einmal Starbucks oder McDonalds – eine Rarität in Kalifornien. Das Motel an der Straße lässt uns Aufatmen beim Gedanken dort nicht übernachten zu müssen. Ärzte gibt es in California Valley nicht, dafür eine Grundschule und eine Feuerwehr – allerdings nur Dienstags bis Donnerstags.

Schnee bei 30 Grad? bei genauem Hinsehen stellt es sich als Salz heraus.

Schnee bei 30 Grad? Bei genauem Hinsehen stellt es sich als Salz heraus. Willkommen am Soda Lake, Kalifornien

Kurz hinter California Valley beginnt das Carrizo Plain National Monument. Die erste Sehenswürdigkeit ist der Soda Lake. Dem See sind im Laufe seiner Geschichte durch die häufigen tektonischen Verschiebungen die Abflüsse abhanden gekommen. Der wenige Regen sammelt sich im Soda Lake und verdunstet dort. Zurück bleibt eine weiße Salzkruste, die bis zu 20 cm dick sein kann.

Wie bei allen amerikanischen Sehenswürdigkeiten, die etwas auf sich halten, gibt es einen Parkplatz von dem aus wir auf einem gut angelegten Weg gemütlich bis zum Soda Lake spazieren können. Wer möchte kann sich auch in die Salzkruste wagen. Fußspuren und Radabdruecke bezeugen, dass schon andere auf diese Idee gekommen sind.

Je weiter man in den See hineinläuft desto surrealer wird die Erfahrung. Unter den Füssen knirscht vertraut etwas Weißes, Kristalliges – wir können uns nicht helfen dabei an Schnee zu denken auch wenn die Temperatur unzweideutig „Sommer“ signalisiert. So knirschen wir uns vor bis das Salz zu feucht wird und die Schuhe mit einer Mischung aus Salz und Tonerde zentimeterdick verkrustet sind.

Wer sich für die Geschichte und Kunst der Indianer interessiert darf den „painted rock“, den bemalten Stein, nicht versäumen. Zugänglich ist der Stein, der von den Chumash, den Salinan und Yokut über tausende von Jahren bemalt wurde, nur noch als geführte Tour, nach Voranmeldung und außerhalb der Raubvogel Brutsaison (1. März bis 15. Juli). Die ärgerliche Einschränkung hat leider einen noch ärgerlicheren Grund: Vandalismus hat schon zu starker Zerstörung dieser für die Indianer heute noch für Zeremonien benützen historischen Stätte geführt.

Weiter gehts auf der Soda Lake Road, zum Teil auf Schotterpiste, längs durch die Carrizo Plain bis sie am südlichen Ende parallel zum St. Andreasgraben läuft. Harmlos sieht sie aus, die ca. 5 Meter hohe Verwerfung, die schon für soviel Zerstörung gesorgt hat. Natürlich steigen wir aus, klettern in den Graben hinein und fragen uns gruselnd „was waere wenn ausgerechnet jetzt ‚the Big One‘ die Erde erzittern ließe. Würden wir wortwörtlich vom Erdboden verschluckt werden?“

Die Landschaft ist karg und trocken aber von einer wilden, spröden Schönheit. Da ist nichts Liebliches, nichts Weiches aber trotzdem hinterlässt sie ein merkwürdiges Glücksgefühl, ein Gefühl der Freiheit und Ungebundenheit, der Weite und Grenzenlosigkeit. Plötzlich versteht man warum es die Menschen seit hunderten von Jahren gen Westen gezogen hat: nirgendwo sonst fühlt man sich so groß und so klein zugleich, der Natur so nahe und ihr doch so ausgeliefert.

Am Ende der Soda Lake Road hat uns die Zivilisation wieder, zumindest einigermaßen. Wir stoßen auf die Bundesstraße 33, die uns nach Cuyama und New Cuyama führt. Hier liegt der Hund begraben, aber es gibt zumindest einen kleinen Laden und einen Imbiss: Pizza, Buritos oder Gyros. Fast fühlen wir uns überwältigt von soviel internationaler Auswahl.

Die Carrizo Plain ist ein lohnenswerter Trip für alle, die Ruhe und Weite suchen, die nicht nur die spektakulären Glanzlichter Kaliforniens mitnehmen wollen, sondern ein anderes, ruhigeres, älteres und friedlicheres Kalifornien suchen. In der Carrizo hört man den Wind und sonst nicht viel, sieht wie Ballen trockenen Gestrüpps von Böen über die Ebene gejagt werden und, wenn man Glück hat, sieht man Wüstenhasen herumhoppeln. Dort zeichnen sich Berge blau und dunstig in der Ferne ab und neben der Straße steht eine halbverfallene Ranch. Man begreift ein bisschen, wie das Leben der Menschen hier war bevor es Shopping Malls und Fast Food gab.

 

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