Heute am Weihnachtstag, wenn alle daheim sind Geschenke auspacken und Christmas Dinner verdrücken haben wir beschlossen mal wieder nach Santa Cruz zu fahren. So ruhig wie heute, wird es das länger nicht mehr sein. Zudem war ein schöner sonniger Tag, wenn auch bei ca 10 Grad Celsius verdammt kalt für kalifornischen Verhältnisse.
Tag: Strand
Trotz Sex und Drugs und Rock ‘n Roll geht es im Alltagsleben in den USA deutlich weniger freizügig zu. Scham und Prüderie in Amerika sind die Regel, was viele Deutsche überrascht.
Man hört es immer wieder und als Tourist glaubt man es nicht so richtig: das Wetter in San Francisco ist gewöhnungsbedürftig, es ist kalt dort im Sommer. „Aber“ denkt sich da der Tourist „wie kalt kann es im Sommer in Kalifornien schon sein?“
Lake Tahoe ist schon lange kein Geheimtip mehr. Vielmehr steht er auf der Liste der touristischen Sehenswürdigkeiten ziemlich weit oben, ich würde sagen in der Spitzengruppe, mit San Francisco, Yosemite, Hollywood und San Diego.
Eine Reise Wert
Trotzdem lohnt sich eine Reise, vor allem wenn man einige Regeln befolgt: möglichst nicht am Wochenende gehen und nicht in der Hochsaison. Hochsaison ist so ca. vom 1. Januar bis 31. Dezember. Scherz beiseite, die Zeiten, die sich empfehlen, sind: 1. nachdem die Skifahrer weg sind und bevor die Badenden/Bootsfahrer kommen und 2. nachdem die Badenden/Bootsfahrer weg sind und bevor die Skifahrer kommen. Also Spät-Frühling und Frühsommer, Spätsommer und Herbst. Da man ja leider nicht den ganzen Urlaub nur um Lake Tahoe herum planen kann sollte man unbedingt Regel Nummer 1 befolgen: nicht am Wochenende! Denn am Wochenende kommen die Leute aus der Bay Area in Scharren angefahren, es gibt Staus, lange Wartezeiten in den Restaurants und volle Parkplätze. Auch unter der Woche ist es hier nicht gerade ausgestorben, aber doch gemächlicher.
Freizeitaktivitäten am Lake Tahoe
Tahoe ist groß – natürlich nicht so groß wie der Bodensee – und sehr tief. Das Wasser ist von einem tiefen, intensiven Blau und recht kalt. Man kann im Sommer schwimmen, man muss es allerdings frisch mögen. Ansonsten kann man sich vor allem sportlich betätigen: sicherlich die billigste Variante ist das Wandern. Man muss allerdings bedenken, dass Tahoe über 2000 m hoch liegt, da kommt man schnell aus der Puste, jedenfalls wenn man so ein Flachlaendler ist wie wir Bay Area Bewohner. Es gibt viel zu viele Routen, um genaue Empfehlungen auszusprechen, aber es gibt gute Führer (Moon California Hiking ist der den wir haben) und auch Online gibt es Quellen, die durchaus brauchbar sind (hier zwei Seiten, die ich manchmal benütze: Everytrail und All Trails). Wenn man es gerne anstrengend und spektakulär mag kann ich Mt. Tallac empfehlen (Beschreibung), etwas weniger anstrengend aber trotzdem toll: Ellis Peak
Dann kann man sich auch auf dem See vergnügen, Kajaks, stand-up Paddleboards, Boote aller Art kann man mieten (billig ist hier nichts) oder mit dem Fahrrad herumdüsen, es gibt sogar Fahrradwege – neuerdings.
Strände
Zwei Strände haben wir in letzter Zeit ausgetestet Sand Harbor etwas südlich von Incline Village auf der Ostseite (also schon in Nevada) und Meek Bay zwischen Tahoe City und Emerald Bay. Beide haben Sandstrände und sind anfänglich recht flach, was, was schön ist mit Kindern. Da ich selbst keine große Freude daran habe, am Strand herumzuliegen bin ich allerdings strandmässig nicht die beste Quelle.
Mir gefällt Tahoe am besten am Abend, bevor die Sonne untergeht, das Wasser glitzert und die meisten Leute ihre Sachen eingepackt haben und irgendwo Pizza essen. Dann ist es ruhiger und man bekommt diese unvergleichliche Sierra Nevada Gefühl: die hohen Berge, eine warme trockene Brise, der Duft von Wald und das Plätschern der Wellen.