Heute mal kurz in eigener Sache. Ich bin über die letzten zwei Wochen leider nicht so häufig zum Bloggen gekommen. Hat auch eine guten Grund: ich bin gerade beruflich wieder viel am Schreiben. Deshalb bin abends meistens kurz davor, dass mir die Gehirnzellen durchbrennen.
Ich arbete seit 9 Jahren von zu Hause und bin jetzt seit zwei Wochen wieder Teilzeit im Büro. Das hat Vor- und Nachteile – aber zumindest momentan eher Vorteile.
Ich habe angefangen für eine Biotech-Firma im Bereich Marketing zu arbeiten. Das ist zwar nicht, das Gebiet, in dem ich sonst hauptsächlich gearbeitet habe, aber mein alter Beruf ist momentan schwer machbar. Im Business Development reist man sehr viel, dass ist meist anstrengend und nicht so glamourös, wie es sich anhört. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, z.B. der vorweihnachtliche Trip nach Paris, ein paar Trips nach New York mit eingebautem Wochenende oder gelegentliche Australienaufenthalte sieht das ja meistens so aus, dass man irgendwo hinfliegt, wo man eigentlich gar nie hinwollte, Huston, z.B. oder St. Louis, dort verbringt man den ganzen Tag in einer Firma oder einem Kongresszentrum und am Abend fällt man gehirntot ins Bett. In der Regel isst man zu spät und zu schwer und hat keine Gelegenheit sich zu bewegen – mal vom Herumstehen an einem Stand in einem Kongresszentrum mal abgesehen. Dazu kommt natürlich noch, dass frau einen Mann braucht, der in der Zeit zu Hause ist und sich um den Buben kümmert. Wenn beide reisen müssen kann man darauf wetten, dass beide super-wichtige Termine in der gleichen Woche an unterschiedlichen Ecken des Landes haben. .
Kurz: mit Mann öfter in Chicago ist das gerade nicht.
Also Marketing. Wie man hier in den USA so schoen sagt: ich weiss genug, um gefährlich zu sein. Da ich immer für kleine Firmen gearbeitet habe, habe ich viele Jahre Marketing so nebenher mitgemacht und natürlich lernt man vom Blog schreiben auch was – halt wie man Blogs schreibt. Und genau das tue ich momentan. Leider kann ich mich nicht über Politik auslassen oder launige Geschichten erzählen. Nein, es geht sehr wissenschaftlich zu. Über die letzten Tage habe ich mir Webinare angehört und basierend auf den Vorträgen Blogs über so aufpeitschende Themen wie Personalisierte Medizin für Akute Myeloide Leukämie geschrieben. Kein sehr schönes Thema, denn die Sterblichkeit bei diesem Krebs liegt jenseits der 70%. Zwischendurch geht es mal wieder um die Entwicklung von Antikörper-basiereden Medikamenten oder über die Vorteile von hochdurchsatz Durchflusszytometrie. Muss man jetzt nicht verstehen – das ist so speziell, dass mir wie gesagt abends der Schädel raucht und ich nichts mehr Anspruchsvolles hören oder sehen will.
Da kommen dann die Tatorte auf YouTube gut. Die Münsteraner haben wir leider schon alle durch. Momentan arbeiten wir uns gerade durchs Ballauf-Schenk Duo mit ein bisschen Wien immer mal wieder dazwischen. Schreiben mag ich dann oft gar nicht mehr. Das Gehirn raucht noch Stunden später und die ersten Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung machen sich bemerkbar.
Jetzt ist Donnerstag Abend und am Freitag arbeiten Teilzeitmenschen nicht, also fühlt es sich wie Freitag an. Da kann ich mal wieder was zu elektronischem Papier bringen.
So, jetzt muss ich noch in die Garage: Samstag ist Flohmarkt-Verkauf angesagt, da muss ich noch packen.