Eine Kalifornienreise ist toll aber nach Kalifornien reisen macht keinen Spaß. Zurück erst recht nicht. Und die Einreise in die USA selbst ist auch nicht gerade ein High-light jeden Urlaubs.
Hier ein paar Tipps was die Flüge sowie die Einreise in die USA betrifft.
Direkt Flug oder Umsteigen
Am besten ist natürlich immer ein direkter Flug, das spart Zeit und Nerven. Ich versuche in der Regel den direkten San Francisco – Zürich – San Francisco zu bekommen. Manchmal sind die deutlich teurer, dann lass ich es sein und außerdem lieg ich seit einiger Zeit mit der Swiss im Clinch – aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn man nicht direkt fliegen kann, dann ist mein, Ratschlag zu schauen, dass man in Europa umsteigt, statt in den USA. Also z.B. von Zürich nach Frankfurt und von dort nach San Francisco. Das ist besser, als z.B. Zürich – New York – San Francisco. Das hat zwei Gründe:
Fluglänge
Über die Ostküste der USA fliegen macht den Flug deutlich länger. Die Direkten aus Europa fliegen über Island und dann die Hudson Bay – das ist kilometermäßig deutlich weniger als erstmal nach New York und dann weiter. Außerdem – logisch – spart man sich die ganze Umsteigerei.
Umsteigen
Das mit der Umsteigerei hat nämlich – außer dem eigentlich Umsteigen – noch folgenden Haken: in Amerika muss man im ersten „Hafen“ durch den Zoll und die Einreiseformalitäten hinter sich bringen statt am Zielflughafen. Das heißt also: in New York oder Chicago raus aus dem Flugzeug, den ganzen Immigrationsprozess hinter sich bringen, Gepäck abholen, irgendwo hinschleifen, dort wieder aufgeben (nur auf’s Band legen, nicht wieder anstehen – aber trotzdem) und das ganze vielleicht an einem anderen Terminal. Nur zum Sagen: diese Flughäfen sind alle groß und voll, das ganze ist also kein Spaß.
Die Einreise ist außerdem zeitmässig völlig unkalkulierbar, ich bin schon über eine Stunde in der Schlange gestanden und schon in 10 Minuten durchgesegelt. Man weiß es nie. Das nervt genug, wenn man am Zielflughafen ist, aber wenn man auch noch ständig auf die Uhr schauen muss, weil man Angst hat den Anschlussflug zu verpassen (auch schon passiert), ist das ganze echt nervenaufreibend.
Mindestaufenthalt
Weil es den Fluggesellschaften wohl zu blöd war jeden Tag massenhaft Leute umzubuchen, die ihren Anschlussflug verpasst haben, gibt es jetzt Mindestzeiten zwischen aus dem Ausland ankommenden Flügen und Inlandsflügen. Wie lange die sind weiß ich nicht genau, in Los Angeles, glaube ich es sind drei Stunden. Das macht die Flugzeit nochmal länger und diese Stunden Herumgehocke macht die ganze Sache nicht besser.
Außerdem sind die Flugzeuge für Langstrecken besser, zumindest haben sie eine Fernseher für jeden und man bekommt was zu essen. Auf Inlandflügen kann man das in der Regel vergessen.
Also, wenn möglich in Europa umsteigen, Frankfurt, München, London, Paris oder Amsterdam sind die üblichen Verdächtigen und dann bis zum Zielflughafen sitzen bleiben.
Die Einreise
Wenn man dann angekommen ist gibt es folgendes zu beachten:
Es gibt eine Spur, in der sich die amerikanischen Staatsbürger und „Permanent Residents“ (also z.B. Leute mit Greencard) einreihen, und eine Schlange für Touristen und andere Visa-Halter (z.B. die mit temporären Arbeitsvisa). Als Tourist nicht in die „Citizens and Permanent Residents“ Schlange gehen, die ist falsch (hier ein Link zum Thema ESTA Visa für die USA Reise). Ich weiß nicht wann sie einem zurückschicken, ich hab’s nie ausprobiert, aber man steht ja freiwillig nicht nochmal an und zögert dadurch die Einreise noch weiter hinaus.
Den Zollzettel, den man im Flugzeug bekommt, braucht man jetzt. Am besten ist es, denn im Flugzeug vollständig auszufüllen (auch Rückseite beachten) und bereit halten.
Wenn man dann endlich zum Einwanderungsbeamten kommt ist es die absolut schlechteste Zeit dumme Witze zu machen. Gewisse Worte, z.B. Bombe, Sprengstoff, Anschlag, und ähnliches sollte man jetzt nicht benützen, in keinem Zusammenhang. Die verstehen da null Spaß und man sitzt am – viel – kürzeren Hebel.
Pässe für alle am besten aufgeschlagen mit dem Zollzettel hingeben und die Fragen kurz aber erschöpfend beantworten. Also z.B. fragt der Beamte: “what brings you to San Francisco?” dann sagt man „we are here for summer vacation, we are planning on staying three weeks.“ Wenn er/sie dann noch fragt „where are you going?“ bietet es sich an einige bekannte Touristenziele zu nennen, z.B. „we will stay in San Francisco for three days and then drive down to LA and then on to Las Vegas and back to San Francisco.“ Oder was auch immer die Route sein mag.
So, dann muss man vielleicht noch Fingerabdrücke machen und Bildchen, dass tut man brav, kriegt seinen Stempel und geht sein Gepäck holen.
Zoll und Lebensmittel
Mit dem Gepäck geht man durch den Zoll. Hier gibt man den Zollzettel ab und hier sind jetzt auch die niedlichen Beagles, die einen Apfelschnitz auf drei Kilometer riechen. Also ganz deutlich: kein Obst, kein Gemüse, keine Wurstbrote, keine Salami als Notration, keinen Käse. Natürlich auch keine Bodenproben, Bakterienkulturen, oder radioaktive Isotope – aber das versteht sich von selbst. Alk und Zigaretten nur soviel wie erlaubt. Schokolade geht, Gummibären auch, Kekse kein Problem. Wer unbedingt ein Wurstbrot mitnehmen will: vorher aufessen oder wegwerfen, nicht durch den Zoll bringen.
Ich halte mich quasi-religiös an diese Regel und kann mich nicht erinnern jemals am Zoll durchsucht worden zu sein. Meiner Freundin mit ihrem kroatischen Pass passiert das allerdings praktisch jedes mal und jedes mal wird sie gefragt, ob sie Slibowitz dabei hat. Dabei trinkt sie fast keinen Alkohol.
Wenn einem die Beagles nicht ins Visier nehmen und man auch nicht wie ein Slibowitz-Schmuggler aussieht hat man es jetzt geschafft – dem Urlaubsvergnügen steht nichts mehr im Weg.
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