Ich hab es mal wieder nicht sein lassen können und mich als Freiwillige für einen neue politische Aktion angemeldet. Das ganze ist von der Idee her nicht neu, aber das die Demokraten diesen Ansatz gezielt einsetzen, um Wahlen zu gewinnen ist – meines Wissens nach – neu. Das ganze heisst Plus3 und geht so:
Politische Aktion in der Nachbarschaft
Der ganzen Geschichte liegt die vernünftige Idee zugrunde, dass man am Menschen, die man kennt oder die man fast kennt (Nachbarn drei Strassen weiter) eher glaubt und traut als Fremden, die einem zur Abendessenszeit anrufen und zu irgendwas überreden wollen.
Aber ich muss am Anfang anfangen: aus irgendwelchen Gründen, mit denen ich mich nicht beschäftigt habe, hat Virginia im November Wahlen. Wichtige Wahlen: der Governor sowie alleRepräsentanten des Landes Virginia (also nicht die Repräsentanten, die sich nach Washington schicken, sondern die im Kabinett des Landes sitzen) werden neu gewählt. Das zweite, dass man über Virginia wissen muss, ist dass es eines der Länder ist, die das schlimmste Gerrymandering haben. Die dritte wichtige Info ist, dass Trump die Wahlen letzten November gewonnen hat, weil recht wenige Leute in strategischen Distrikten ihn gewählt haben und damit den Distrikt, das Bundesland und ultimativ die Wahl entschieden haben. Diese kritisch wichtigen Distrikte sind mit grosser Präzision bestimmt worden und zwar mit Hilfe von Profilen, die über die Wähler dort mit Hilfe ihre Information und ihres Verhaltens in den sozialen Medien erstellt worden waren.
Noch was letztes: die Wahlbeteiligung, eh schon nicht gut, ist in solchen “ungeraden” Wahlen beschissen. Wenn 40% sich zur Urne schleppen, ist das schon fast viel.
Was die Republikaner können, können wir auch
Eine Gruppe in Stanford sagte sich also im Vorfeld dieser Wahl: was die Republikaner können, können wir auch und haben sich Virginia als das naheliegende Ziel ausgesucht. Mit Hilfe irgendwelcher Algorithmen haben sie die Wähler auf einer Skala von 0 bis 100 eingeordnet, wobei 0 ein totaler, unheilbarer Republikaner ist und 100 das gleiche für Demokraten. Mit dieser Info suchen sie jetzt Freiwillige die jeder 3 Leute (oder mehr, wenn gewollt) mit einer Wertung von 70 oder höher – also ziemlich sichere Demokraten – ansprechen und dazu bringen sollen zur Wahl zu gehen. Es geht also nicht darum irgendwelche Meinungen zu ändern, sondern nur darum Leute zu den Urnen zu bringen. Dazu werden Freiwillige in der Nachbarschaft der “Zielpersonen” gesucht.
Hilfe aus der Ferne
Nun bin ich ziemlich weit weg von Virginia, finde aber die Idee gut, so eine politische Aktion kann tatsächlich was bewirken und kann als Modell für die Zwischenwahlen nächstes Jahr dienen.
Was ich tue, ist Gruppen in Virginia zu kontaktieren, also die ganzen Swing Left Gruppen, oder Indivisible Gruppen und diese dazu zu bringen, ihre Mitglieder dazu anzuhalten Freiwillige zu werden. Bis lang hatte ich einen grossen Erfolg mit einer demokratischen Frauengruppe, die die Info mit allen Mitgliedern teilen will. Ansonsten hoffe ich, dass meine Posts in zahllosen Facebook-Gruppen auch noch einzelne Leute motiviert hat.
Irgendwas muss man ja tun, und diese Aktion hoffe ich, hat Zukunft. So jetzt muss ich wieder ein paar Facebook-Posts machen! Sollte jemand es ganz genau wissen wollen, hier ist ein Link zu einem kurzen Video.
1 Pingback