Max Martin

Schreiben macht süchtig. Ein Blog schreiben hilft gegen die Sucht aber irgendwann – typisch Droge – reicht das nicht mehr und es muss eine stärkere Dosis her.  Die Geschichte – und vielleicht später Geschichten – vom Konstanzer Kommissar Max Martin ist meine Art mit der “Sucht Schreiben” fertig zu werden.

Kommissar Max SchächtleHier möchte ich Euch/Ihnen meinen Kommissar Max vorstellen.  Er ist noch recht jung und sieht ein bisschen wie Daniel Craig in jungen Jahren aus.  Er ist blond und blauäugig und trägt den Vornamen meines Sohnes (der auch mal blond war, als kleiner Kerl, und immer noch blauäugig ist und garantiert nie Polizist wird, sondern verrückter Wissenschaftler).

Konstanzer und vor allem die Paradieser erkennen natürlich auch den Nachnamen Martin.  Das ist ein wohlbekannter Name im Paradies.  Eigentlich sollte Max ursprünglich Schächtle heissen, das ist der Mädchenname meiner Mutter, aber leider war jemand anders schneller und zwei Kommissare Schächtle wären dann doch einer zuviel gewesen.

Max Martin und seine Fälle

Max, das sag ich gleich vorneweg, ist kein Neurotiker, kein Alkoholiker, auch nicht drogensüchtig, hat in der Regel keine Wutanfälle und legt sich auch nicht ständig wegen irgendwelcher Kleinigkeiten mit den Kollegen und dem Rest der Welt an. Er ist ein recht normaler junger Mann.  Er ist so normal, weil mir nach der Lektüre allzu vieler Krimis die drogensüchtigen, neurotischen, sozialunfähigen Kommissare und ihre Wutanfälle auf den Keks gingen.  Es muss doch auch normale Kommissare geben, dachte ich mir, und hab Max Martin erfunden.

Max, das sag ich jetzt gleich auch noch, damit es vom Tisch ist, löst auch keine Fälle in denen der israelische, chinesische, russische oder irgendein anderer Geheimdienst am Bodensee Massenmorde veranstaltet oder aufdeckt.  Bei ihm wird nicht mit Panzerfäusten durch die Gegend geballert und werden keine nuklearen Katastrophen im letzten Augenblick vereitelt. Da steht er seinem Kollegen Daniel Craig als James Bond nach. Max Martin löst Fälle, die in Konstanz so oder so ähnlich tatsächlich passieren könnten (nicht passiert sind – alles meiner Fantasie entsprungen).

Konstanz ist kein Hort der internationalen Gewalt-Kriminalität und ich möchte es auch nicht als solchen darstellen. Ich halte solche Geschichten schlicht für unglaubwürdig und hab im übrigen auch keinen Spaß daran extrem gewalttätige und blutige Szenen zu schreiben.

Bei meinen Krimis geht es um die Aufdeckung von Verbrechen, aber auch um Menschen, was sie bewegt, wie sie leben und wie sie miteinander umgehen.  Max ist also eher mit einem Tatort Detektiv zu vergleichen als mit Jo Nesbo’s Harry Hole oder Henning Mankell’s Wallander.   Ich persönlich finde das interessanter als in die Luft gejagte Luxusjachten, sadistische Dreifachmorde, Drogenhandel und ein Kommissar, der am Ende jedesmal nur knapp mit dem Leben davon kommt und für immer einen Schaden davon trägt.  Ich bin nicht für vordergründige Spannung über die man – wenn das Buch fertig gelesen ist – nur den Kopf schüttelt und denkt “das war schon sehr weit hergeholt!”

Für die, die solche spektakulären Krimis lieben ist der Max wahrscheinlich zu brav.

Kommissar Max Martin

Konstanz ist kein Hort der internationalen Kriminalität und das ist auch gut so. Bilder: meine (c) Tina Baumgartner

Max’s Umfeld

Als ich mit Schreiben anfing befürchtete ich immer, dass meine Leser glauben werden, dass ich mich oder meine Familie und Freunde porträtiere und habe mir Gedanken gemacht, was die dann wohl denken.  Jemand mit mehr Erfahrung mit Schreiben sagte zu diesem Bedenken sinngemäß: “Da musst Du durch, verhindern lässt sich das ohnehin nicht.”

Trotzdem sag ich es nochmal:

Der Max ist nicht mein Sohn, der ist erst 13.  Weder die Oma noch die Mama von Max sind deckungsgleich mit mir oder meiner Mutter.  Natürlich lassen sich gewisse Parallelen nicht vermeiden.  So backt die Oma vom Kommissar Max Martin gern, oft und lecker und die Oma von Sohn Max (also meine Mama) auch.  Die Mama von Kommissar Max liebt ihren Garten, meine auch. Ich hingegen habe bestenfalls Erfolg mit Sukkulenten und das auch nur bedingt. Natürlich trifft das  alles auch auf unzählige andere Mütter und Omas zu.

Der Papa kommt in dieser Geschichte ein bisschen zu kurz, es gibt ihn aber und er wird in einem anderen Buch seinen Auftritt haben.

So, das war eigentlich schon alles, was ich über den Kommissar Max Martin im Vorfeld verraten wollte.  Wer wissen will, welcher Fall ihn gerade umtreibt muss sich noch ein wenig gedulden, ich kämpfe mich gerade durch viele Dokumente zum Thema Selbstverlag, lese Kommaregeln nach und ersetze alle ae, oe und ue durch die entsprechenden Umlaute, die auf meiner amerikanischen Tastatur fehlen, kurz: ich kämpfe mit den weniger glamorösen Aspekten des Bücherschreibens.