Halloween

Mit 18 Monaten ein süßer Dinosaurier an Halloween

Als mein Sohn noch klein war, war Halloween der heilige Festtag.  Jetzt als “pre-teen” mit 12 hat er bestenfalls noch mildes Lächeln dafür übrig.  Die Süßigkeiten kommen trotzdem gut an. Obwohl, den Rest schmeiss ich meist so um Ostern herum weg, bevor Neues in Eierform nachkommt.

Halloween

Trick or Treat!

Früher wurden Wochen und dann Tage gezählt bis es endlich soweit war: Halloween!  Das beste für meinen Sohn waren gar nicht die Süßigkeiten – ich bin keiner dieser “kein einziges Stückchen Zucker soll je über die Lippen meines Kindes kommen” -Mütter, dafür esse ich selbst viel zu gern Schokolade – sondern das Klingeln an wildfremden Türen, das Halloween zum beliebtesten Tag des Jahres gemacht hat.

Das Ganze hat mich immer ans fasnachtliche “Wecken” am Schmotzigen Donnerstag in Konstanz erinnert, da war es irgendwie auch das Beste, dass man um 6 Uhr morgens alle möglichen Leute aus dem Schlaf klingen durfte.  Ganz offiziell sogar: es war eine Narrenpflicht!

Aber zurück zu Halloween.  Es ist die einzige Gelegenheit hier in Kalifornien – mal von den echt lahmen Parties, die ein Nachbar für Sylvester immer veranstaltet, abgesehen – sich zu verkleiden.  Aber verkleidet hat er sich nie gern vor allem, wenn was in’s Gesicht gemalt wurde (muss ja später wieder abgewaschen werden, oh Schreck) oder irgendwas in die Haare kam.  Es war wirklich immer das Klingeln und vermutlich die Reaktion der Leute, wenn sie einen 3-jährigen als Winnie the Pooh mit rot bestrumpfhosten Beinen und einem verwuschelten Blondkopf gesehen haben.  Aber “ist der niedlich” oder “so süß!” kriegt der 12-jährige, der als irgendein eine abstruse und langläufig komplette unbekannte Figur aus “Magic the Gathering” herumrennt natürlich nicht zu hören.  Eher “wer bist du denn?” “Was Jass?  Nie gehört.”

Halloween – Fasnacht

Die Frage stellt sich natürlich jetzt, ob Halloween – so wie früher Fasnacht, wieder interessanter wird, wenn er in die Pubertät kommt.  Lange wegbleiben, Mädels erschrecken – klingt irgendwie nach Spass.  Allerdings von der Sorte, die ich dann eher bedenklich finde, vor allem im prüden Amerika.  Als Teenager war Fasnacht das Beste: lange wegbleiben, in Klamotten aus dem Haus, die die Mutter bestenfalls noch skandalös findet, mit Jungs rummachen, auf Parties gehen.

Eins weiss ich jetzt schon: die Tage, an denen wir als Spinnenfamilie durch die Nachbarschaft gezogen sind und der Kleine jede ergatterte Süßigkeit freudig vorzeigte, um dann schnell zum nächsten Haus zu rennen um zu klingen (oder im österreichischen Dialekt seines Vaters “anzuläuten”) werd ich noch vermissen.

Eigentlich vermisse ich sie jetzt schon!