Klo

Restroom oder Batorrom sind die akzeptablen Bezeichnungen für Klo. Bildquelle

Heute mal wieder ein Beitrag für die, die einen Urlaub in den USA geplant haben.  Kleinigkeiten können da zu Verwirrungen und Verstimmungen sorgen und deshalb heute hier so eine Kleinigkeit, die nicht unwichtig ist.  Wie nennt man das stille Örtchen oder wie geht man hier aufs Klo?  Ausserdem hab ich heute mal wieder keine Lust über Politik zu schreiben – aber beides hat irgendwie mit Sch*&#e zu tun.

Wer schon in England war kennt Schilder, die einem den Weg in Richtung toilet weisen.  Kennt man, versteht man, kann man sich gut merken. Hier wird man diese Schilder vergebens suchen.  Hier in den USA geht man nicht auf die toilet, man geht zum bathroom oder restroom. Wenn man ganz vornehm ist kann es auch der powder room – also der Raum, in dem sich die Damen die Nase pudern können – gehen.  Männer – logisch – gehen in der Regel nicht in den powder room.  Man kann auch in den ladies’ room oder, wenn man niedlich sein möchte, in den little girls room – also ziemlich wörtlich “für kleine Mädchen”. Sowas wie Klo, also eine kurze, prägnante Form des guten alten Wasser-Closets gibt es hier nicht.

Das ist wichtig, toilet klingt unangemessen, ja fast schon ordinär.

Andere Ausdrücke – nicht für alle Situationen
Klo

Hier kann man von “head” sprechen. Sonst klingt’s eher blöd.

Es gibt noch andere Ausdrücke, z.B. head (wörtlich: Kopf, manchmal Spitze).  Das stammt aus alten Schifffahrtstagen, als die Klos ganz vorn im Schiff lagen.  Dieser Ausdruck ist eher was für Jungs und ich würde nicht empfehlen, ihn unter normalen Umständen zu benützen.  Nicht weil er unanständig ist, sondern weil er nur im Zusammenhang Sinn macht. Der einzige Zusammenhang, der mir gerade einfällt ist eine Gruppe Männer bei Camping oder vielleicht, wenn man in einem Restaurant isst, dass auf eine Schiff ist oder nautisch eingerichtet ist, aber dann auch nur, wenn es nicht übermäßig vornehm ist.

Man hört auch hin und wieder “John” für Klo.  Warum ist eine lange Geschichte, die damit zu tun hat, wer das Klo erfunden hat und dass der gar nicht John mit Vornamen hiess.  Das erspar ich Euch, liebe Leser.

Im Flugzeug liest man lavatory.  Aber auch nur da.  Jedenfalls hier im Westen hab ich das noch nie gesehen.

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Wer hier mal muss “geht ins Bad”. Bildquelle

Das mit dem bathroom wird hier gerne übertrieben, wie so vieles anderes. Man benützt den Ausdruck to go to the bathroom – also wörtlich “ins Badezimmer gehen” auch dann, wenn weit und breit kein Badezimmer zu finden ist und man kurz davor ist, sich in die Büsche zu schlagen. Mir kam das zum ersten mal vor vielen Jahren unter, als ich noch fit war und in der Sierra Nevada Langstrecke bergauf und -ab gelaufen bin.  Ich war da mal mit Bekannten und irgendwann mussten wir eine Pause machen – was mir nicht unrecht war – weil jemand meinte “I have to go to the bathroom“.  Ich hab mich gewundert und gedacht, die weiss was, was ich nicht weiss und gleich kommt da ein Huettchen mit Plumpsklo – war aber nicht.  Büsche.

Das eigentliche Stille Örtchen
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Das ist selbst für hiesige Verhältnisse ein bisschen hoch. Bildquelle

Wenn man nach der ganzen Vornehmtuerei erwartet, einen sehr privaten Ort aufzusuchen hat man sich getäuscht.  Aus irgendwelchen Gründen sind die Türen und Trennwände oft sehr kurz und beginnen erst so 30 Zentimeter über dem Boden.  Man kann immer gleich sehen, ob nebenan jemand zu viel Klopapier abwickelt und wieviele Taschen oder Koffer jemand bei sich hat.  In vielen Klos könnte man, wenn man einigermassen schlank ist und sich nicht davor ekelt, im Klo auf dem Boden herumzurutschen, ohne Probleme in die nächste Kabine rutschen.  Nicht, dass ich das je erlebt hätte.  Doch zu eklig.

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Ganz so schlimm hab ich es noch nicht erlebt. Kann aber noch kommen. Bildquelle

Ich hab auch schon erlebt, dass die Trennwände so kurz waren, dass mein Kopf, wenn ich aufrecht stehe über die Trennwand hinausragte.  Sehr unangenehm.  Auch mit Schlössern ist das so eine Sache, da hab ich schon die wildesten Dinge erlebt, zum Beispiel ein Schloss mit einem Schieberiegel, wo das Ding, in dem man die Riegel hineinschieben soll so montiert war, dass der Schieberiegel darüber ins Leere glitt.  Da muss man dann entscheiden, wie dringend es ist.

Manchmal sind auch die Vertiefungen für die Schieberiegel so flach dass man mit einmal kräftig niesen die Tür aufdrücken kann.

So, das waren genug Details.  Am wichtigsten ist, sich zu merken, dass man nicht im Restaurant mit lauter Stimme herausposaunt “excuse me, where is the toilet?”

Andre Länder, andere Sitten.