UmsatzsteuernSteuern sind ein lästiges aber notwendiges Übel – hüben wie drüben.  Wie die Umsatzsteuern erhoben werden unterscheidet sich allerdings erheblich.

In Deutschland, oder vielleicht sogar in ganz Europa (ich hab jetzt nicht nachgeprüft) ist die Umsatzsteuer schon mit in den Preis eingerechnet.  Man denkt über die Summe, die man da dem Staat für ein paar Schuhe, ein Buch oder einen Becher Joghurt bezahlt in der Regel nicht nach – ausser man ist Schweizer Einkaufstourist in Konstanz – da ist das dann wieder wichtig.  Man kriegt die Knete schliesslich ja wieder zurück, wenn man beim Zoll mit den korrekt ausgefüllten Zollzettel auftaucht.

Umsatzsteuern in Kalifornien

Hier in den USA muss man sich erst daran gewöhnen, dass die Umsatzsteuer- VAT also value added tax genannt – erst an der Kasse oder generell beim Bezahlen dazugerechnet wird.  Man muss sich auch daran gewöhnen, dass die Steuern nicht einheitlich sind und zwar nicht nur von Staat zu Staat sondern auch von Gemeinde zu Gemeinde.  Die Steuerrate in Kalifornien ist 7.5%.  Gemeinden können noch zusätzlich Steuern erheben, z.B. in Sunnyvale ist die Steuerrate momentan bei 8.75%.

Umsatzsteueren

Wer Nahrungsmittel kauft und das Essen zubereitet zahlt keine VAT, wer Essen geht schon.

Wenn ich also beim Dollar Store mal wieder Umschläge kaufe, oder Geschenkpapier und mit 7 Teilen, die jeweils $1 kosten – ist ja der Dollar Store – zur Kasse gehe kostet mich dass nicht $7 sondern $7.61 ($7 * 1.0875).  Bei $7 kein Problem aber bei größeren Einkäufen muss man die Steuer schon bedenken, wenn man sich entscheidet, ob ma es sich leisten kann.

Ein Problem ist das natürlich auch für die Geldabzähler, die mit der exakt abgezählten Summe an der Kasse stehen.  Die haben meist Schwierigkeiten die Mathematik im Kopf zu machen.  Auf der anderen Seite muss man sagen, dass das hier ohnehin niemand macht – von deutschen Touristen mal angesehen.  Hab ich in fast 20 Jahren hier seltner gesehen als in einer Woche beim Edeka um die Ecke in Konstanz.

Wo man sich mit Steuern – und Trinkgeld – leicht vertut ist bei Essengehen.  Das Gericht für $10 kostet in Wirklichkeit nicht $10 sonder: $10 + 8.75% Steuern + 15% Tip.  Un wie man in vielen/allen Reiseführern nachlesen kann: Tips sind hier nicht eine nette Geste sondern ein Muss.  Man muss also über den Daumen gepeilt ca. 25% zum ausgewiesenen Preis dazurechnen.

Ausnahmen von den Umsatzsteuern

Natürlich gibt es Dinge, auf die keine Umsatzsteuer fällig sind.  Die sind allerdings limitiert:

Umsatzsteuern

Zum Glueck sind Bäckereiprodukte vom den Umsatzsteuern ausgenommen

Medizinische Geräte wi z.B. Prothesen und bestimmter Zahnersatz sind meist ausgenommen – es gibt Ausnahmen zu den Ausnahmen, aber das würde hier zu weit führen.  Ausserdem ausgenommen sind: umzubereitetes Essen, Bäckereiprodukte, heisse Getränke, Vieh, Samen und Dünger, der zum düngen von Nahrungsmitteln benützt wird sowie bestimmte Gerät zur Erzeugung alternativer Energie.

Da die meisten Touristen weder mit Vieh im Handgepäck noch mit grossen Säcken an Kunstdünger nach Hause reisen ist es am besten einfach davon auszugehen, dass man VAT bezahlen muss.

Entgegen landläufigem Irrglauben muss man auch in Nevada Umsatzsteuer zahlen.  Die drei Staaten ohne VAT sind: Oregon, Delaware und New Hampshire.  Wie gut das Shopping da ist kann ich allerdings nicht sagen.  Eine Übersicht was wo zu bezahlen ist, ist hier.