Die englische Grammatik ist eigentlich recht einfach, zu einfach, manchmal, speziell für Deutsche und speziell, wenn es um Pronomen geht.
Pronomen für Tiere
Fangen wir mal mit den Tieren an. Wir sind einfach so daran gewöhnt, dass wir – zumindest wenn wir das Geschlecht nicht kennen – für einen Hund ein männliches Pronomen nehmen, für ein Katze ein weibliches und ein Pferd ist eben „es“. Das ist im Englischen nicht so, man hat ja schließlich nur einen Artikel für alles und jeden und von daher kann es im Englischen sehr komisch klingen, wenn man ein männliches oder weibliches Pronomen wählt.
Wenn man das Tier und sein Geschlecht kennt ist es einfach. Ich weiß, dass Ginny, der Hund meiner Freundin, ein Mädchen ist, also ist es okay wenn für sie die weibliche Form benütze. „How is she doing?“ „Did Ginny have her evening walk yet?“ – wunderbar und völlig korrekt. Wenn man weiß, dass „Rascal“ ein Kater ist, sagt man „he“/“his“, also „He is such a beautiful cat.“
Komisch wird es für Amerikaner, wenn man über Tiere, also z.B. Katzen im allgemeinen redet und „she“/„her“ oder „he“/“his“ sagt. Man weiß ja oft nicht, ob es ein Weibchen oder Männchen ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, bei Löwen weiß man es sofort, bei Pfauen auch und noch bei anderen Tieren – aber das mit meinen Zoologie-Vorlesungen ist schon ein paar Jahre her, also lassen wir es darauf beruhen. In dem Fall, wo man es nicht weiß, nimmt man „it“. Die Katze, die da vorne über die Straße läuft ist „it“, also z.B. „look at that cat, it is so big!“ (Schau die Katze an, die ist ja riesig!“)
Pronomen für Menschen
Für Menschen gilt: immer she/he oder his/her. Fred ist „he“ und Sara ist „she“ – bei Erwachsenen ist das eh klar. Es gilt aber auch für Babys und Mädchen was für uns „das Baby“ und „das Mädchen“ – als strikt gesprochen Neutrum – ist, hat im Englischen ein Geschlecht. Das kleine Mädchen ist in allen Fällen “she”. Wenn man bei einem Baby nicht so genau weiß – meistens weiß man es, denn die Amerikaner nehmen es mit den Baby-Farben ernster als die Deutschen – sagt man etwas Unverfängliches. Also statt: „It is so cute!“ („Es ist so süß!“) sagt man z.B. „Such a cute baby!“ (So ein süßes Baby) und kann dann noch fragen: „Boy or girl?“ um im weiteren Verlauf des Gespräches das Herumtanzen, um die Pronomen zu vermeiden.
Pronomen fuer Fortgeschrittene
Bleibt noch eine kurze Lektion für Fortgeschrittene. Stellen wir uns vor, dass wir in einem Restaurant sind und auf dem Weg zum Klo einen Autoschlüssel auf dem Boden liegen sehen. Da wir nett sind, bringen wir ihn zur nächsten Bedienung und wollen nun sowas sagen wie: „Da hat so ein Blödmann seinen Autoschlüssel verschludert.“ Natürlich sagen wir das nicht sondern eher so was wie „Jemand hat seinen Autoschlüssel verloren.“ Im Deutschen ist es ok (nehm ich an), das männliche Pronomen zu nehmen, obwohl es natürlich auch eine Blödfrau gewesen sein könnte, die den Schlüssel verschludert hat. In Kalifornien sind wir da politisch korrekter. Natürlich geht „somebody lost his car key“ oder „somebody lost her car key“ aber die korrekte Form ist „somebody lost their car key.“ Damit vermeidet man sich auf das Geschlecht festlegen zu müssen. Natürlich benützt man einen Plural, wo eigentlich ein Singular hingehört– aber das ist der Preis, den wir für politisch korrektes Amerikanisch bezahlen müssen.
Fuer alle, die von Pronomen nicht genug kriegen können ist hier ein Link zu einer Presentation, die die Grundlagen zusammenfasst.
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