In den USA geht es ja gerade wieder wild her. Hier in Deutschland ist man durch die letzten Festnahmen von Journalisten in der Türkei abgelenkt aber drüben ist es Gesundheitsreform von morgens bis abends. Jetzt ist TrumpCare tot (hoffentlich) und ausser Paul Ryan, Mitch McConnell und Trump, der endlich irgendetwas “gewinnen” wollte, und ihren verblendeten Anhängern sind wohl die meisten froh.
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Den hab ich vor meinem Italien-Urlaub noch geschrieben und prompt vergessen hochzuladen. Mach ich jetzt. Ein neuer Blog kommt heute oder morgen.
Ich habe neulich irgendwo gelesen, vielleicht war es sogar Robert Reich vom Trump Resistance Movement, der es gesagt hat, dass es gar nicht mehr um rechts der links geht sondern um Autoritarismus oder Demokratie. Je mehr passiert, desto eher bin ich geneigt, das für die richtige Interpretation zu halten – selbst durch den Filter, den ich jetzt habe, wo ich die ganzen Neuigkeiten sozusagen durch die deutsche Brille gefiltert bekomme.
Ich habe nie in meinem Leben auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht Rechtsanwältin zu werden. Mir war immer klar, dass ich kein Talent für Details habe und nie und nimmer mit Würde durch ein Studium käme, ob das nun ein Studium der Rechtswissenschaft in Deutschland oder Law School in den USA ist. Jetzt in der jetzigen Situation mit dem Sonderermittler Mueller wäre es ganz praktisch ein bisschen mehr darüber zu wissen, vor allem über amerikanisches Verfassungsrecht.
Gestern hab ich mal wieder was Neues ausprobiert: Wähler registrieren. Vor kurzem hab ich dazu eine sonntags nachmittägliche 2-Stunden Schulung gemacht und jetzt wollte ich mein neu erworbenes Wissen in die Tat umsetzen und massenhaft Leute als Demokraten registrieren und dazu inspirieren zu wählen.
Das lief dann irgendwie anders.
Das war ein grosser Tag heute. Selten hat, glaube ich, eine Nation mit angehaltenem Atem und soviel Spannung die Aussage eines Ex-Geheimdienstchefs erwartet, wie heute hier. Heute morgen, gerade als ich den Buben in die Schule und anschliessend mich selbst ins Büro gefahren habe ging los: Direktor Comey sagt aus.
Ich hab gerade wieder mit den Mädels telefoniert, wie fast jede Woche seit Trump Präsident wurde. Eigentlich bedenklich, dass es erst eine mittlere Katastrophe braucht damit man sich zusammenrauft und eine festen Termin ausmacht, um sich mit alten, mittlerweile verzogenen Freunden zu unterhalten. Ein Thema, dass immer wieder kommt ist das Thema Burnout, oder wann ist es zuviel?
Eigentlich würde ich den Kopf am liebsten in den Sand stecken und so tun als ob das alles nicht passiert wäre. In der übrigen Zeit schwanken meine Gedanken zwischen “Was zur Hölle …”, “wie kann man nur so bescheuert sein” und Gedanken, die ich in diesem öffentlichen Forum nicht auszudrücken möchte, weil sie hauptsächlich aus nicht stubenreinen Worten bestehen. Um es anders zu sagen, ich bin eigentlich sprachlos.
Na ja, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, als Feinde werden wir Deutschen hier sicherlich von der Mehrheit nicht betrachtet, auch wenn aus dem Weissen Haus mal wieder dummes Zeug und Drohungen kommen. Aber komisch ist es schon: ich hätte doch im Leben nie gedacht, dass meine Doppelstaatsbürgerschaft jemals irgendwelche Konflikte erzeugen könnte.
Was für eine Woche. Ich bin mir nicht sicher, ob ich froh sein soll, dass sie endlich vorbei ist oder befürchten soll welche neuen Schrecken die nächste bringt. Wahrscheinlich beides!
Am Donnerstag ist jetzt die Wahl in Montana. Hier ist ein Artikel, den ich vor einiger Zeit zum Thema Montana geschrieben habe. Von Kalifornien aus, kann man nicht so viel machen, um die Wahl dort in die richtige Richtung zu lenken: Geld spenden und eben Phone-Banking – die Kunst, oder Qual, wildfremde Leute anzurufen und sie dazu animieren für den Demokraten Rob Quist zu stimmen.