Nevada

Ein kleines bisschen Weihnachten in Las Vegas, Nevada.

Utah ist wunderschön und hat spektakuläre Nationalparks und da wir zwischen Weihnachten und dem Schulbeginn am 2. Januar eine Woche Zeit und noch einen Haufen Hotel-Punkte herumliegen haben haben wir uns mal wieder auf den Weg gemacht ins Land der Mormonen. Aber wie schon zuvor ist die erste Station Las Vegas in Nevada.

Wie ich zu Vegas stehe hab ich ja hier schon recht deutlich gemacht. Aber es ist halt ein bequemer Ausgangspunkt, direkter, kurzer Flug von San Jose und die Jungs finden es immer wieder super dort, obwohl ich dieses Mal feststellen musste, dass mein Sohn auch langsam eine ähnlich zynische Meinung entwickelt wie ich. Ich habe mich zu zwei Nächten am Anfang breitschlagen lassen, ihnen aber das Versprechen abgenommen, dass wir den Tag im Nevada Red Rock Canyon State Park verbringen statt uns von den Massen den Strip hoch und runter schieben zu lassen. Das war dann auch okay und so haben wir uns gestern Abend nach unserer Ankunft durch die Massen  gekämpft und sind heute die 20 Meilen gen Osten gefahren, um im Park zu wandern.

Wer Red Rock besucht weiß warum es Red Rock heißt. Dieser Park ist bequem von Las vegas aus zu erreichen. 
(c) Tina Baumgartner

Ich liebe die Wüste in Nevada, die Kargheit und die schroffen Steinformationen in allen möglichen Farben, Kakteen und weiten Himmel und das findet man in Red Rock zuhauf. Ich sag gleich mal vorneweg: allein waren wir nicht im Park heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag (den es hier nicht gibt, aber es ist halt doch die Woche im Jahr, in der viele Urlaub haben).  Sobald man den Las Vegas Boulevard, auch “Strip” genannt, also die Nord-Süd führende Hauptader durch Las Vegas, auf der die ganzen grossen Hotels liegen, verlässt wir es deutlich weniger luxuriös. Ältere Casinos, Motels, mexikanische Restaurants und Reinigungen reihen sich aneinander, sowie ein oder zweistöckige Häuser, die nach den Riesenhotels noch kleiner aussehen.

Irgendwann dann kommt man in eine gegen in der Wohnhäuser hochgezogen werden als wäre es noch der Wohnungsboom.  Ich frage mich schon, wer in die Aussenbezirke von Las Vegas zieht, wo man 10 Monate im Jahr das gekühlte Haus nur nachts verlassen kann oder nur um in das gekühlte Auto zu hüpfen, um in das gekühlte Büro oder die gekühlte Shopping Mall zu fahren. Aber anscheinend finden das genug Leute toll, und die Bauindustrie boomt. Kurz nach der letzten Planierraupe kommt man zum Parkeingang. Das Ganze ist ein Loop vom 13 oder so Meilen, den man auf einer Einbahnstrasse durchfahren muss und wo man an verschiedenen Stellen anhalten und schauen und wandern kann. Wir hatten wirkliches Glück und haben auf beiden Parkplätzen, die wir angefahren sind recht schnell einen Platz gefunden. An solchen Stellen kann man ein amerikanisches Phänomen immer wieder gut bestaunen. Man steigt aus, 100 von Menschen stehen auf dem Parkplatz herum, machen Selfies und vielleicht noch ein paar Schnappschüsse von den roten Steinformationen und Bergen. Dann geht man 100 Meter in Sandalen, Stiefeletten oder sogar Turnschuhen, guckt noch ein bisschen, mach noch ein Bildchen von den Kindern oder der Oma und latscht dann zum Auto zurück. Eine alte Regel besagt, dass man auf der ersten Meile 90% der Leute hinter sich lässt, in Plätzen wie diesem sind es eher mehr oder aber: man lässt 90% der Leute auf der ersten Viertelmeile zurück.

Wir sind schnell durch die Menge und dann weiter die Berge hochgekraxelt. Ohne Seil und Kletterausrüstung konnten wir nichts Anspruchsvolles machen sind aber doch über Stock und Stein in einer Rinne, von der mein Mann behauptet, dass man das fachausdruckmäßig als “Verschneidung” bezeichnet, meist auf allen Vieren hoch. Von oben kann man sich noch besser über die ollen Ameisen da unten in ihren Sandalen lustig machen.

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Die Calico Tank Wanderung im Abendlicht. (c) Tina Baumgartner

Eine richtige Wanderung machten wir dann an der zweiten Haltestelle zum Calico Tank, der irgendwann im Jahr sicher Wasser hat, aber jetzt trocken war. Auf der anderen Seite aus den Tank herausgeklettert hatten wir einen tollen Blick auf Vegas, das in 20 meinen Entfernung in der Ebene dräunte und mit seinen Hochhäusern völlig unwirklich aussah, da so mitten im Nichts. Da fragt man sich dann schon, wer auf die Idee kam, da in der Wüste einer der größten Spielmetropolen der Welt aufzuziehen (wer’s genau wissen möchte, hier ist die Wiki-Seite).

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Die Wasserspeier beim Bellagio sind immer einen Kurzbesuch wert.
(c) Tina Baumgartner

Nach einer guten Wanderung, kann ich dann auch noch ein Stündchen Vegas vertragen und so sind wir dann am Abend noch auf dem Strip geschlendert, na ja, halt eher wieder: haben uns auf dem Strip herumschieben lassen. Die Wassershow beim Bellagio ist immer ganz nett anzusehen und da alle 15 Minuten eine gegeben wird, ist auch der Andrang nicht so gross.

Natürlich konnte ich mich nicht beherrschen und hab ein paar Bilder von den Neonschildern gemacht – ist ja schliesslich eines der Wahrzeichen von Vegas.

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