Eine Konstanzerin in Kalifornien

Category: Alltagsleben Page 2 of 19

Schlamassel

SchlamasselHab neulich mal wieder mit Philly telefoniert. Sie hat momentan einen Mitbewohner in ihrem Haus. Die lokalen Demokraten haben einen Spezialisten für die Wahlkampagnen eingestellt und der muss irgendwo wohnen, da er aus Kalifornien kommt. Philly, die sonst jeden, der ihr vorschlagen würde, ihr Haus mit irgendeinem Fremden zu teilen, auslachen würde – bestenfalls – hat sich freiwillig bereit erklärt den kalifornischen Wahlspezialisten aufzunehmen. Das rechne ich ihr hoch an.

Natürlich wollten Montana und ich alles über den mysteriösen Fremden erfahren und haben folgendes aus ihr herausgekriegt: er ist Mitte 30 und sieht saugut aus. Philly’s Frisörin hatte schon eine Liste an alleinstehenden Freundinnen bereit, die sie ihm alle vorstellen wollte. Allerdings arbeitet er zu viel und hat keine Zeit für Romanzen.

Dann sagte sie noch folgendes: es gibt da einen jiddischen Ausdruck, der beschreibt ihn sehr gut. Er ist ein “Schlamazel” (Betonung auf dem zweiten a, nicht wie im deutschen Schlamassel auf dem ersten). Kenn ich, versteh ich total, jubelte ich, wir haben Schlamassel, nicht für Menschen, aber Menschen, die ständig in irgendeinen Schlamassel geraten, könnte man durchaus als Schlamazels bezeichnen. 

Also Max, so heisst er, wie mein Sohn, ist ein Schlamazel, ständig passiert ihm was Dummes, oder er saut sich beim Suppenessen ein, oder ihm fällt alles aus der Hand. Kenn ich, versteh ich und Schlamazel ist ein perfektes Wort für so einen Menschen, der immer in irgendeinem Schlamassel steckt.

So ist mir mal wieder aufgefallen, wie viele super jiddische Ausdrücke es gibt, die dem Deutschen sehr ähnlich sind und die zumindest meine Generation nicht kennt – schliesslich gab es nicht gerade viele jüdische Mitbürger in unserer Generation. 

Hier sind ein paar, die ich hier kennengelernt habe und die ich auch gelegentlich benutze:

Klutz: sowas wie ein Klotz in Menschenform: ein ungelenker, tolpatschiger Mensch, der überall anstösst und die wertvolle vase von Tante Erna unabsichtlich mit dem Ellbogen vom Fensterbrett fegt.

Mishpocha (im jiddischen Mishpokhe) – das kenn ich auch noch und wurde (wird?) bei uns zu Hause benützt, ein etwas abwertender Ausdruck für die Grossfamilie. So ungefähr: “Am Sonntag kommt die ganze Mishpokhe, das wird ein Chaos.”

Schnorrer – das wusste ich nicht – ist auch ein jiddisches Wort. Bedeutet genau das gleiche wie im Deutschen. 

Shickered – heisst angetrunken, auch das kennen wir so ähnlich in Süddeutschland. Bei uns ist jemand, der leicht zu viel getrunken hat “angeschicktert”.

So, und jetzt muss ich das Programm unterbrechen und sofort die Nachrichten lesen. Mein Mann kam eben in mein Arbeitszimmer geplatzt und erzählte, dass es jetzt doch eine FBI Untersuchung  wegen Kavanaugh geben wird. 
Ich fass es nicht, wo ist der Sekt? Das muss ich sofort nachlesen!

Schusterkinder tragen die schlechtesten Schuhe

Da hab ich mal wieder so ein altes Sprichwort über Schusterkinder hervorgekramt das, leider, nur zu gut passt. Seit ich wieder mehr Blogs für andere schreibe, hab ich oft keine Zeit und Kreativität übrig meine eigenen Blogs zu schreiben. Schade eigentlich, denn es gibt ja doch einiges hier zu berichten. Schusterkinder

Ich gelobe Besserung!

Peak Valley

Das Silicon Valley wird gerne, häufig und von allen möglichen Leuten totgesagt: zu teuer, zu sehr mit sich selbst beschäftigt, zu abgehoben, zu viele typisch kalifornischen Regeln und Verbote. Wir haben anscheinend “Peak Valley” erreicht. Das geht schon eine Weile so, aber ich sag euch Leute, Silicon Valley wird nicht so schnell den Löffel abgeben!

Peak Valley

Schöne alte Sachen

Es hat mich keiner irgendwie angegriffen, aber trotzdem hab ich das Gefühl mich verteidigen zu müssen, gegen den Zeitgeist, die Vernunft und diejenigen, die am liebsten fast nichts in ihren Schränken oder der Garage hätten. Der Grund ist folgender: gestern hab ich mir endlich eingestanden, dass ich eine leidenschaftliche Sammlerin bin und dass sich das nicht ändern wird.alte Sachen

Placerville Antique Fair

Placerville

Statt Autos gibt es einmal im Jahr Stände mit schönen alten Dingen bei der Placerville Antique Fair

Zum zweiten Mal habe ich dieses Jahr an der Placerville Antique Fair teilgenommen. Eine Freundin hat mich letztes Jahr überredet und da es mir Spass gemacht hat, hab ich mich auch dieses Jahr wieder angemeldet, obwohl sie nicht dabei sein konnte. Es war ein interessantes Erlebnis.

Sommer ist (fast) vorbei

Sommer

Vor ein paar Wochen: Sommer am Bodensee

So schnell geht’s eben war es noch Hochsommer, die ohnehin viel zu langen amerikanischen Schulferien flossen träge dahin und – boom – jetzt ist es schon Ende August, die Tage werden wieder deutlich kürzer, am Montag geht die Schule wieder los und der Sommer ist fast vorbei.

Dreck überall

Dreck überall

Dreck überall. Quelle: Südkurier

Erstmal eine Entschuldigung an alle regelmäßigen Leser. Ich weiß ja, dass ich furchtbar nachlässig war über die letzten Wochen aber ehrlich: es war einfach zu heiß zum Denken. Und wenn ich das sage, heißt das was. Aber jetzt zum eigentlichen Thema, das mich gerade nervt: Dreck überall.

Amerikanisierung und andere Beobachtungen

AmerikanisierungJedes Jahr wenn ich hier in Deutschland bin fallen mir neue Dinge auf. Entweder weil sie neu sind, oder weil ich irgendwie vergessen habe, dass die Dinge hier so laufen. Diesmal ist nicht anders und hier ist das, was mir diese Mal aufgefallen ist, z.B. eine weiter zunehmende Amerikanisierung.

Der zweite Bürgerkrieg

zweiter BürgerkriegAlso, für alle, die es noch nicht mitgekriegt haben, heute am 4. Juli, dem Unabhängigkeits- und Feiertag soll angeblich der zweite Bürgerkrieg ausbrechen, natürlich von den Demokraten angezettlet. Nein, ich wußte davon auch nichts bis vor so zwei Tagen, aber dann ab ich es doch noch erfahren. Gerade rechtzeitig, um noch ein bisschen mitmischen zu können.

Vertrauen in die Menschheit

VertrauenMein Sohn, das hab ich ja schon öfter angedeutet, ist für sein Alter ein recht abgeklärtes Kerlchen. Er war schon immer sehr logisch, schon als kleines Kind hat er im Prinzip alles mitgemacht und akzeptiert solange man es ihm vernünftig und logisch erklärt hat. Das fand ich schon immer toll, damit kann ich umgehen. Neuerdings, das heißt im Zeitalter von Trump, geht mir das allerdings fast ein bisschen zu weit.

Page 2 of 19

Powered by WordPress & Theme by Anders Norén